Lobenberg: Dieser Wein war vorher Bestandteil des Centgrafenbergs, der dann geteilt wurde in einen Teil Großes Gewächs, sowie den anderen Teil, der jetzt in den Bürgstadter Berg fließt. Der Bürgstadter Berg ist also der Rahmen, in dem das Centgrafenberg GG liegt. Alles in extremer Hanglange auf rotem Buntsandstein. Nach der Lese werden die Trauben nur ganz kurz als Ganztraube angequetscht und sofort abgepresst. Es gibt also keine Standzeiten, keine Phenolik oder Rappenwürze über diesen Weg. Es geht hier um Puristik und reine Frucht im Riesling. Die Entscheidung, die Rieslinge so zu erzeugen, ist eine reine Stilfrage. Da wir hier auf dieser extremen Feinheit des roten Buntsandsteins liegen, ist die Puristik der Frucht im Vordergrund, welche auch genug Stärke hat. Wir sind in diesem Gewächs einen Quantensprung über dem Riesling „pur mineral“ oder dem darüber positionierten Bürgstadter Ortswein. Wir sind fein und erhaben in weißer Frucht, weißem Pfirsich, heller Birne, und etwas Melone. Aber ganz fein, sehr spielerisch. Im Mund schlägt dann 2016 zu. Diese so typische, diese sehr präsente, aber total reife, weinige Säure. Dann der Bürgstadter Berg mit dieser tollen Mineralik, mit dem Salz. Sehr guter Zug. Und wenn ich blind verkostet hätte, und Sebastian Fürst hätte mir gesagt, dass sei das Große Gewächs, ich hätte es problemlos geglaubt. Das Ding hat so tollen Zug. Das macht richtig Spaß. Und das ist eine wunderbare Abstufung aus dem Großen Gewächs. Es ist kein Zweitwein, sondern ein eigenständiger Wein, der nicht so weit entfernt ist vom Großen Gewächs. Das ist ein bisschen so wie der Eierfels bei Diel zu den GGs oder der Wein vom Schiefer bei Tim Fröhlich. Schick und schon eine kleinere Version eines GGs. Gerade 2016 ist der ideale Einstieg in dieser Erste Lage. 96+/100