Lobenberg: Der Benn steht auf Lösslehmboden. In 2020 wurde in zwei Durchgängen geerntet, einmal um etwas frischere Trauben herauszuholen und später dann nochmal Trauben mit mehr Reife und Kraft zu holen. Alte Reben, auf Grund des Bodens etwas schwerer und üppiger. Eine 6,5 Hektar etwas höhere Lage, was man im Rheinhessen aber relativieren muss, da es in der Weinregion bis auf die Rheinfront keine richtigen Hoch- und Steillagen gibt. Das Kirchspiel und Morstein u.a. liegen natürlich etwas höher als viele andere Lagen Rheinhessens. Anders als das Kirchspiel sind wir hier in der Nase doch etwas runder und gefälliger, der Lössboden gibt nicht diesen extremen mineralischen Kick wie etwas das Kirchspiel. Er wirkt fruchtig, zart und verspielt mit schöner europäischer Frucht. Satte Apfelnoten, Boskoop, reife Quitte, Melone. Der Wein ist am Ende aber trotz des schwereren Bodens auch pikant. Schöner Druck im Mund, schlanker als in den Vorjahren, klassischer in der Rheinhessen-Art, mit feiner, klarer Frucht und Saftigkeit. Sehr schön schlank gebaut. Die Säure ist formgebend, aber total reif und fein, fügt sich schon jung perfekt in den Wein und balanciert diese etwas erdigeren, eher apfeligen Töne gut aus. Wahrscheinlich wird der Benn für viele Konsumenten der leckerere und trinkbarere Wein sein, weil er eben etwas weniger herausfordernd ist als etwa das Kirchspiel. 92+/100