Lobenberg: Deutlich steinige Zitrusfrucht in der Nase, weniger verspielt und charmant als Faß 16 daneben, hier sind wir viel mehr beim Stein und Salz, ernster und mineralischer. Wirkt kühl und verschlossen, profitiert von Belüftung. Limettenzeste, Feuerstein und grüne Aprikose, wenig Fruchtigkeit, etwas an die kühleren Jahre 2016 und 2014 erinnernd in dieser dezenten Aromatik. Keine überschwägliche Frucht wie 2018 und nicht so hochkonzentriert wie 2019. Saftig und schlank im Mund, kandierte Zitrusfrucht, Grapefruit, weiße Johannisbeere, Muschelschale. Griffige, zupackende Textur mit leichter Salzunterlegung. Eine ätherische Note wie von Bergamotte kommt im Nachhall dazu. Leichtfüßig und schlank, aber doch mit schöner Mineralität und Länge ausgestattet. 2020 hat hier schon die Charakteristik eines kühleren Jahres, obwohl es ja heiß und trocken war. Riesling für Puristen in diesem Geradeauslauf der Saar, mit einem Hauch Süße im Ausklang, da wird es etwas kandiert, was dem Ganzen einen gewissen Charme verleiht. 92-93/100