Lobenberg: Auch dieser Wein ist in 2011 völlig botrytisfrei. Klimatisch bedingt sind die Trauben einfach in der Wärme zu Rosinen geschrumpft, ganz ohne Pilzbefall. Das bedeutete, es fehlen die ganzen unangenehmen Beigeschmäcke und Beigerüche der Bitterkeit und der extremen Phenoligkeit der Botrytis. Anders als die Nase der Pittermännchenauslese ist der Goldloch schon in der Nase mehr zur Frucht gehend. Nicht so fein mineralisch, nicht so steinbetont, sondern von Anfang an auf der Frucht. Aber trotzdem auch filigran. In der Nase nicht süß: weiße Frucht, sogar etwas Zitronengras. Dann gelbe Birne. Im Mund weiße und gelbe Frucht, auch Grapefruit, süße Orange, etwas Mango, viel Maracuja, sehr lecker, aber ohne die extreme Komplexität des Pittermännchens, der so stark zwischen Mineralität, Stein und exotischer Frucht hin und her sprang. Hier sind wir etwas gradliniger, etwas klarer gezeichnet. Nicht minder interessant, nur nicht ganz so komplex. In der Bewertung schlägt sich das nicht so sehr nieder, denn beides sind große Weine. 97-98+/100