Lobenberg: Der Wein ist quasi das Große Gewächs des Aloisiushofes, hier steckt das gesamte Herzblut drin. Sehr niedrige Erträge und extralanger Ausbau im traditionellen Stückfass. Diese alte Terrassenlage auf Buntsandstein und Rotliegendem wurde erst 2012 aufwendig vom Weingut selbst restauriert. Eine weitere Besonderheit ist der Ausbau im Barrique aus bester Allier Eiche. Die Nase präsentiert sich dicht und fein verwoben. Zarte Röstaromen mischen sich unter den Charme der satten, gelben Frucht, Quitte, Grapefruit, Orangenschale, vollreifer Pfirsich, getrocknete Kräuter. Hohe Reife andeutend, wunderbare Konzentration ohne Schwere. Am Gaumen spürt man leicht samtig-voluminöse Steinobstfrucht. Ein traumhafter Schmelz kleidet den Gaumen aus, gelbe Birne, Aprikose, Babybanane und viel reife Grapefruit, pikant, saftig, cremig und mit mächtig viel Schub. Wow, was für eine Charmeoffensive. Viel wärmende Würze hintenraus, fast etwas an den Ürziger Würzgarten erinnernd in dieser hohen Intensität und Pikanz, die Zunge rollt sich ein, hier gibt die Säure nochmal einen ordentlichen Kick hintenraus. Der Nachhall wird von reifem, in Salz gewendetem Steinobst dominiert. Das Barrique gibt Stütze im Nachhall, geht in der druckvollen Balance fast unter. Ein beeindruckender Riesling von der Mittelhaardt, von Winning lässt grüßen. Ein delikater Pfalz-Hammer mit großem Potenzial. 94-95/100