Lobenberg: Gut 12,5% Alkohol, 7g Restzucker, 8g Säure. 2016 ähnlich zu 2015. Diese Reben sind 1943 gepflanzt worden in den besten Lagen des Großen Gewächses Schloss Saarsteiner. Es gibt immer wegen Verrieselung nur sehr kleine Beeren und einen winzigen Ertrag. Ganztraubeneinmaischung, einige Stunden Maischestandzeit, Abpressen, Vergärung spontan mit Naturhefe in Edelstahl, der Wein verbleibt dort auf der Hefe bis zur Füllung. Alte Reben bedeutet, dass die Reben weit über 70 Jahre alt sind. Die Reben sind sämtlich wurzelecht. Eine Auslese aus diesem uralten Weinberg mit dem Lagennamen Schloss Saarsteiner, eine Kuriosität und ein Alleinstellungsmerkmal. Die Trauben wurden 2016 gelesen mit etwas über 100 Grad Öchsle, deshalb 2016 etwas mehr Alkohol. Eine puristisch, steinige Nase. Schiefer, Grapefruit, unendlich lang und fokussiert mittig. Sehr viel Minze, Maiglöckchen, Pakistani Night, tolle Blumigkeit, aber alles mittig, sehr konzentriert und ein irrer Geradeauslauf und Zug in der Nase. Im Mund ist dieser Zug und Geradeauslauf noch mal verstärkt. Extrem fein und elegant. Voll auf der gelben und pinken Grapefruit laufend, Zitronengras, ein Hauch ganz feiner Darjeeling-Tee, enorm steinig, salzig, endet im Unendlichen und hat so viel Dampf und trotzdem so viel Feinheit. Dazu 2016 aber feine Extraktsüße, der Wein wurde später gelesen und ist deshalb milder und feiner als 2016, erhabener, etwas komplexer, weniger krachend. Nicht besser, nur erwachsener als der ungestüme 2015. Er macht deshalb trotz der Polarisierung auch noch ganz viel Freude, ist lecker, bleibt aber am Ende ein extrem feiner, köstlicher, raffiniert finessenreicher Purist mit unendlicher Länge. 97-98+/100