Lobenberg: La Borne steht auf dem gleichen Hang wie Morstein, nur nochmal ein Stück höher gelegen. Kalk- und Tonmergel über reinem Kalkstein. Sehr alte Reben. Eine deutlich kühlere Lage noch als der Morstein selbst. Auch dieser Wein liegt 2018 bei knapp 13% vol. Alkohol und unter 3 Gramm Restzucker. Dieser La Borne ist nun seit vielen Jahren Philipp Wittmanns bester Wein und obwohl der Morstein auch sehr oft ein 100-Punkte Wein ist, kann der La Borne daneben immer noch punkten. Er hat dieselbe Finesse wie der Morstein, aber er ist zarter, filigraner, kühler und spielerischer. Im Grunde ist es ein Morstein, dem man noch den allerletzten Hauch Rustikalität abgetrotzt hat und ein bisschen mehr spielerische Frische obendrauf gegeben hat. Der vollreife Körperbau löst sich am Gaumen ultrafein in salziger Grapefruit, erdiger Würze und mineralischen Gesteinsnoten auf, zerfließt Schicht um Schicht und eröffnet immer wieder neue Nuancen von Frucht, Gewürzen, Stein und Salz. Alles schwebt, alles tänzelt, nichts ist vordergründig oder drängt sich auf, schwerelose Kraft, gigantische Länge. Das ist auch 2018 wieder einer der ganz großen Weine des Jahrgangs. Das ist ein potenzieller 100+ Punkte Wein, besser kann ich mir Riesling nicht vorstellen, auch wenn er noch sehr jung ist. 100/100