Lobenberg: Diese exklusive Reserve ist in der Form nur bei uns erhältlich. Hier ist ausschließlich Material aus Von Buhls Großen Lagen drin. Teilweise jüngere Anlagen, hauptsächlich aber abgestufte GG-Fässer. Das Lesegut stammt komplett aus Forster GG-Lagen. Überwiegend Ungeheuer und Jesuitengarten und genau diese beiden Charakteristika zeigen sich hier, denn wir haben Tiefe und Erdigkeit aus dem Ungeheuer und eine Verspieltheit und Exotik aus dem Jesuitengarten. Es wäre theoretisch ein Forster Ortswein, aber qualitativ ist das hier unumstritten auf Erste Lage-Niveau, am ehesten vergleichbar vielleicht mit KP Kellers »Von der Fels« oder Wittmanns Westhofener Riesling. Ausbau und Reife sind entsprechend auch identisch mit den Großen Gewächsen. Die Nase ist sehr puristisch, kristallklar und rassig. Die dunkle Basalt-Mineralität, die so typisch ist für die Forster Weine, kommt hier schon richtig stark durch. Feine reduktive Spannung, dazu diese stahlige, aber reife und glockenklare Art. Durchaus steinig, aber natürlich ist das nicht ganz so auf Terroir getrimmt wie die Großen Gewächse, hier soll auch etwas saftige Frucht mitspielen, denn wir wollen hier ja einen früher zugänglichen Wein haben. Etwas Aprikose wird ergänzt durch reife Zitrusschale. Auf die Zunge trifft die Reserve dann zunächst mit der gleichen Präzision wie die 2022er GG, klar definiert, mit klirrender, salziger Mineralität und kalkigem Grip. Wow, da geht schon ordentlich die Post ab! Die reifen Säuren regen den Speichelfluss an bevor dann die saftige Frucht nochmal nachdrückt. Ein winziger Hauch Passionsfrucht, die aber von dieser geschliffenen Säurespur einfach in Saftigkeit davon getragen wird. Der Mund ist unheimlich präzise, zeigt aber auch Saftigkeit und ordentlich Fruchtdruck von gelbem Steinobst nebst Quitte. Alles ist ultrapräzise, lang, feinziseliert und sehr elegant. Hier sind wir deutlich in der Mittelhaardt’schen Terroir-Typizität, in der charmanten Pfälzer Frucht mit entwaffnender Klarheit und Definition, sehr geradeaus. Ein Riesling wie gemalt. Dieses Fass zeigt fraglos Länge, Frische und Konzentration, die einer Ersten Lage würdig sind, aber es bleibt dennoch auch verspielt, lebhaft und charmant. Ein Riesling, der klar terroirgeprägt ist und dennoch einnehmend mit seiner freudvoll-saftigen Frucht. Das ist es, was die Mittelhaardt und diese ultraklare Buhl-Stilistik so genial macht.