Rasteau Vieilles Vignes 2019

Michel Tardieu - Gigondas und Rasteau

Rasteau Vieilles Vignes 2019

96+
100
2
Grenache 70%, Syrah 20%, Mourvedre 10%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2048
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96+/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rasteau Vieilles Vignes 2019

96+
/100

Lobenberg: 2019 ist an der Rhône die Fortsetzung der mediterranen Jahre, der Jahre ohne Wasser, der großen Trockenheit. Zwischen April und Mitte September gab es so gut wie keinen Regen, weder im Norden noch im Süden. Die Trockenheit war extrem. Minimale Regenschauer zwischendurch reichten noch nicht einmal aus, um von der Erde aufgenommen zu werden. Seltsamerweise starben die Weinberge nicht ab, sondern alle Weinberge mit alten Reben sahen über die ganze Zeit ganz hervorragend aus. Es gab zwar Wasserstress, aber es gab keinen Stillstand. Der Schlüssel sind also ganz eindeutig alte, tiefwurzelnde Reben. Trotzdem wäre es zu einem desaströsen Ergebnis gekommen, wenn es nicht Mitte September einige anständige Regenfälle von über 20 Millimeter gegeben hätte. Die Entwicklung wäre sonst zu weit fortgeschritten, die Weine hätten ihre Frische verloren. Die Regenfälle wendeten das Blatt vollständig. Aber man muss dazusagen, dass es in Zukunft wahrscheinlich keine großen Weine von der Rhône geben wird, sollte sich die Situation so fortsetzen. 2019 ist es nicht nur gutgegangen, sondern alle Winzer sprechen von einem legendären Jahrgang. Die Weißweine im Süden sind durch die kühlen Nächte vor der Ernte und durch die Regenfälle extrem frisch. Das Ganze mit hoher Reife durch die enormen Sonnenstunden des Sommers. Das bringt einen ähnlichen Spagat, einen ähnlichen Oszillographen, wie in Deutschland, wie in Bordeaux, wie überhaupt in Europa. Crispe, frische, mineralische Weine. Extrem extraktreich, hohe Reife und hohe Frische beieinander. Die Rotweine sind generös und tief und stellen eine Synthese von 2007 und 2016 dar. Die Nordrhône hat nicht ganz so stark unter der Trockenheit gelitten wie die Südrhône, es war auch nicht ganz so heiß. Noble, präzise, harmonische Weine. Aber auch hier kann man von einer strahlenden Zukunft und von einem Best-Ever-Jahrgang ausgehen. 2019 ist schon jetzt, ein Jahr nach der Ernte, eine lebende Legende. Der Rasteau von Tardieus Vertragswinzer setzt sich aus 80 Jahre alten Grenache- und 40 Jahre alten Mourvèdre- und Syrah-Reben zusammen. Die Cuvée in 2019 ist 70 Prozent Grenache, 20 Prozent Syrah und 10 Prozent Mourvèdre. Das Ganze wächst auf Hängen von Rasteau, mit Kalkstein und gelbem und blauem Lehm. 14,5 Volumenprozent Alkohol. Ein Drittel wir nicht entrappt, sondern als Ganztraube eingemaischt. Spontangärung im offenen Holzgärständer. Nach dem Abpressen erfolgt der Ausbau für zehn Monate in ein und zwei Jahre alten Barriques und dann für weitere zehn Monate im großen Holzfuder. Nicht geschönt und nicht filtriert, wie alles bei Tardieu. Die Nase beginnt mir Lavendel und Wachholder. Süß, Amarena Kirsche. Dicht, wuchtig, reich. Ganz viel schwarze Frucht, eingekochte Zwetschge und Pflaumenmus. Der Mund überrascht mit sehr viel mehr Frische. Er hat die gleiche Tendenz wie die Nase. Er hat diese eigekochte Pflaume, diese Amarena Kirsche. Extreme Reife, aber extrem samtiges Tannin, der Gerbstoff ist nicht vorhanden. 2019 hat Frische und butterweiche Gerbstoffe. Der Wein hat eine grandiose Länge und eine unglaubliche Fülle dazu. Wenn die 2019er-Frische, diese hohe Mineralität und die schöne Würze von den Rappen die Wucht nicht abfedern würden, dann wäre der Wein einfach zu viel. So passt es eigentlich ziemlich schön. Der Wein macht richtig Freude. Er muss fünf Jahre in den Keller und wird dann für ein langes Leben bestimmt sein. Trinken Sie ihn kühler. 2019 ist auf jeden Fall ein riesengroßes Jahr! 96+/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Gigondas und Rasteau

Michel Tardieu, anerkannt einer der besten Weinmacher Frankreichs (hier mit dem einzigen Weingut als abfüllender Negociant), erhielt 2013 vom französischen Weinpapst Michel Betanne die Höchstbewertung von 5 Sternen. Diese Bewertung erhielten nur ganze drei Weingüter in Frankreich.

Rasteau Vieilles Vignes 2019