Lobenberg: Der Wein stammt aus verschiedenen kleinen Parzellen, alle mit Godello bepflanzt, im Schnitt 30 Jahre alte Reben. Dazu kommt ein kleiner Weinberg mit Treixadura, das gibt mehr Würze. Die Böden bestehen aus Sand und verwittertem Granitfels. Die Weinberge sind über 600 Meter hoch gelegen. Die Weinbergsarbeit ist biologisch unter Anwendung traditioneller Methoden. Der Louro wird in 3500-Liter-Fässern und 1500 Liter-Fässern aus Normandie-Eiche ausgebaut und bekommt ein vier- bis 6-monatiges Hefelager. Zunächst begeistert die grandiose Frische, die aus dem Glas steigt, frisches Gras, Quitte, grüne Aprikose, Limettensaft, Fenchel, Minze, ein kleiner Touch Mojito mit dieser super-frischen, kräutrigen, grüngelben Frucht, Kreide, Feuerstein, leichter Terroirabdruck. Dazu satte Orangenzesten und Mandarinenabrieb, super pikante gelb-grün-orange Frucht mit viel Salz und Granit. Die hohe Frische ist zusammen mit der intensiven Mineralik wirklich bezaubernd, erinnert in der Nase etwas an einen topclass Alvarinho aus dem Norden Portugals, aber hat mehr Dichte und Power. Die Zitrusfrucht mit der zusätzlichen Mandarine ist mild und reif, nichts Spitzes und die grünliche Frucht ist die pure Frische, es gibt hier nichts Unreifes. Der Mundeintritt ist unglaublich samtig, leicht cremiger Körper, mit seidiger Anmutung am Gaumen, nobel und total geschmeidig. Das ist eine einmalig geniale Textur, extrem pikant zwischen Säure, Süße, Mineralik und Frucht hin und her tänzelnd, dabei so angenehm im Mund, einfach harmonisch, alles passt perfekt zusammen. Die hohe Frische aus den super-reifen Zitrusfrucht, grünliche Mandarine, die leicht steinige Bodenkomponente, die präzise, aber total reife Säurespur. Wow, das ist schon auf den Punkt geerntet worden, dass hier in einem dermaßen jungen Wein, den ich kurz nach der Abfüllung probiere, schon so eine totale Harmonie herrscht. Die Reife im Lesezeitpunkt wurde superb getroffen. Cremig unterlegte Quitte, gelbe Birne, Limette, Mandarine, grüne Aprikose, ein Hauch Kreide darunter, alles wie aus einem Guss, perfekt verwoben. Die Säurespur zieht sich ganz sanft vibrierend durch das Finish, geniale Frische, ganz ohne Aggressivität. Eine geniale Delikatesse. Schon beim Louro zeigt sich, warum Rafael Palacios als einer der besten Weißwein-Winzer Spaniens und wohl auch Europas gehandelt wird. Das ist schon ziemlich genial und in dieser perfekten Symbiose aus Frische, Frucht und samtigem Mundgefühl ein einmaliges Erlebnis. Trinkt sich ganz superb, trotz all der laserartigen und mineralisch salzigen Frische niemals anstrengend aber mit faszinierendem Geradeauslauf. Super Stoff für diesen Preis, bei anderen Winzern wäre das oft schon eine Klasse darüber.