Lobenberg: As Sortes stammt aus den ältesten Weinbergen des Weingutes, den sechs verschiedenen Parzellen, die von Einheimischen Weinbauern 1970 angelegt wurden und von Rafael zwischen 2004 und 2007 erworben wurden. Strikt biologische Weinbergsarbeit in den terrassierten Weinbergen mit uralten Trockensteinmauern. Am nördlichen Ufer des Flusses Bibei gelegen, reiner Granitsand herrscht hier vor, sehr karg, wenig Wachstum für die Reben, die richtig kämpfen müssen und dadurch diese hohe Intensität erhalten. Der As Sortes wird spontan vergoren im 500 Liter Fass aus französischer Eiche und darin für acht Monate ausgebaut. Der As Sortes ist unglaublich elegant, die Frucht strömt nobel und getragen aus dem Glas, weißfruchtig mit leicht grünlich-frischen Einschüben, wie ein moderner Chassagne Montrachet, schwebend fein, weißer Pfirsich, Birne, auch ein bisschen ätherisch werdend, Fenchel, Tee, Kamille, gerösteter Sesam, vielschichtig und wunderbar aromatisch. Obwohl alles so stylisch und fast leicht abgehoben rüberkommt hat der As Sortes trotzdem einen gewissen Charme, einen Schmelz und eine Delikatesse, die ihn enorm verführerisch macht. Der Mundeintritt ist die große Harmonie, alles ist fein, super-poliert und stylisch, so geschliffen, anschmiegsam, seidig, mit toll eingebundener Holzunterlegung. Im Mund kommt schwebende Quitte, weißer und ein bisschen gelber Pfirsich, Birne, süße Kräuter, Grapefruit, helle Blüten, helle Mineralität, feines Salz an den Zungenrändern. Immer schwingt diese animierende grünliche Frische mit, die die Godellos von Palacios so genial macht, die ihnen diese Unbeschwertheit und diesen unendlichen Trinkfluss verleiht. Selbst dieser feine Schmelz aus dem samtigen Mundgefühl wird von der perfekten Frische mitgetragen, die nie anstrengend und nie aggressiv wird, weil auch die Reife und die Konzentration so hoch sind, dass alles perfekt zusammenpasst, dazu eine tolle Länge. Das ist schon großes Kino was Rafael Palacios aus Godello machen kann, weil es die perfekte Harmonie im burgundischen Format darstellt, was aus dieser Rebsorte wirklich nicht einfach ist dermaßen auf die Flasche zu bekommen. Dafür braucht es die niedrigen Erträge von den alten Reben auf kargen Böden und perfekter Weinbergs- und Kellerarbeit. Mit zunehmender Reife wird die Granit-Mineralität und die feine Salzigkeit immer intensiver werden, während die jugendliche Frucht in den Hintergrund tritt. Das ist schon famos. Rafael wird nicht umsonst als der vielleicht beste Weißwein-Winzer Spaniens gehandelt. Groß! 98+/100
2023 war sehr warm, aber er ist deutlich kühler und balancierter als der noch heißere und trockenere 2022. Nicht so aufregend und extrem wie 2021, eher eine reife und harmonische Version von 2020. Und so ist 2023 durchaus eine Fortsetzung der so großen Jahrgänge seit 2019. Luis Gutierez, Parkers Mann für Spanien, fasst den Jahrgang 2023 anhand von Alvaro Palacios Weingütern ganz im Westen und ganz im Osten, somit Landesübergreifend so zusammen: 2023 was an even more generous crop than 2022 … the wines have better balance, and it doesn't feel like a warm year at all. In fact, the wines feel more like they come from a cool year. It's a vintage that has a tendency toward reduction, not as much as 2020, but still reductive. But it's an elegant, stony reduction...The quality of the 2023s is stunning. There is a level of precision, cleanliness, symmetry and elegance that, if the end of the élevage and the bottling goes as expected, I must conclude that 2023 might be the finest vintage ... There might be other individual wines that reach higher peaks, but as an overall portfolio, the vintage 2023 represents the strongest collection ever produced.