Lobenberg: Der Lote D ist einer der absoluten »Flaggschiffweine« aus dem Hause Niepoort. Terroir pur, ungeschminkt, immer extrem elegant und präzise. Hauptsächlich Baga, sowie etwas Poeirinho - sehr typisch für das Bairrada. Die über 100 Jahre alten Reben stehen auf kalkhaltigem Lehm auf Meeresniveau. Vier- bis fünfwöchige Gärung im Edelstahltank und anschließender Ausbau, inklusive biologischem Säureabbau, im traditionellen 2500-Liter Fass. Abgefüllt im Juni 2017. Schon die Farbe wirkt ungewöhnlich; in hellem Granatrot schimmert der Lote D im Glas. Die Nase erinnert mit viel Leder, Mokka und Würze von schwarzem Pfeffer zunächst etwas an einen Rioja Gran Reserva, aber deutlich filigraner und heller mit Noten von Sauerkirsche und Johannisbeere. Dieses Spiel zwischen Rotfruchtigkeit und dieser leicht wilden, animalischen Note ist schon unglaublich spannend und eigenständig. Am Gaumen dann sehr zupackend und straff, wieder Sauerkirsche gepaart mit hoher Mineralität und viel Grip am Gaumen. Vibrierend, ja fast bitzelnd. Tannin ist präsent, aber reif. Dabei sehr lang und ätherisch. Ich musste noch einmal auf die Flasche schauen, aber es sind tatsächlich nur 11,5% Vol. – wow, was für eine irre Tiefe und dabei so schön trinkig. Das ist schon ziemlich einzigartig, aber auch etwas anspruchsvoll und aktuell noch etwas wild, aber dabei überhaupt nicht unausgewogen. Dennoch empfehle ich etwas Zeit in der Karaffe, große Burgundergläser und ihn nicht zu warm zu trinken. Von diesem Meisterstück wurden insgesamt nur 2610 Flaschen produziert. 97-99/100