Lobenberg: Ich kaufe ausschließlich Domaine-Weine aus Eigenbesitz bei Jadot. Die Parzelle Jadots ist genau 0,14 Hektar groß, aus altem Familienbesitz, kein Zukauf. Alte Reben in klassischer Dichtpflanzung. Hier geht es mit Glück vielleicht um 24 Flaschen. 16 Monate Ausbau ohne Batonnage in Barriques mit einem Neuholzanteil von 30%, ein fixer Wert bei Jadot für alle Weine. Vor der Füllung kommt der Wein für einige Wochen in den Stahltank zur Harmonisierung. Auch in diesem Wein wie bei Meursault Perrieres wurde die Malo teilweise abgestoppt, um die Apfelsäure und mehr Frische zu erhalten. Diese Lage Combettes, die man auch von der Domaine Leflaive kennt, drückt sich aber ohnehin eher durch Power als durch schlanke Frische aus. Der Wein ist nicht angesäuert, aber er zeigt dennoch viel Frische, vor allem aus der Mineralität, salziger Kalkstein. Dazu helle Quitte und Birne, fast ein wenig leichter und filigraner wirkend als der zuvor probierte Meursault Perrieres. Eine kleine Orgie in weißer Frucht und weißer Blüte. Das macht richtig Freude und strahlt dabei doch eine wahnsinnige Eleganz aus. Und dann dieser grandiose Mund. Bereits deutlich harmonischer als der Meursault Perrieres, etwas weniger brachial in der Kraft, aber ebenso eindeutig auf Druck gebaut. Sehr viel Orangenzeste unter der Kreide- und Kalksteinmineralität, feine Salzigkeit, auch Sanddorn, ein bisschen rotfruchtiger Touch. Ordentlich Druck machend, immer geradeaus, trotzdem werden die Augen schmal durch Frische und Intensität der gestoppten Malo und der mineralischen Power. Gleichzeitig hat Puligny diese ganz andere Charakteristik als Meursault, wir haben diese Sanddorn-Unterlegung, auch ein bisschen weiße und rote Johannisbeere, auch etwas an Walderdbeere erinnernd. Das macht richtig Freude, das ist echt Puligny Montrachet wie es kraftvoller kaum sein kann. Toller Wein! 97-98/100