Lobenberg: Hört man Piemont, denkt man sofort an Barolo, Barbaresco und Langhe. Diese südlich gelegenen Regionen kennt jeder, die im Norden wie die Subregion Lessona sind hingegen kaum bekannt. Paolo De Marchi, Inhaber des Chianti Classico-Spitzen-Weinguts Isole e Olena und sein Sohn Luca sind jedoch auf dem besten Weg dies zu ändern. Mich hat er bereits auf ganzer Linie überzeugt. Dieser Rose ist definitiv der beste Rosé, den ich seit langem probieren durfte. Schon in der Nase strotzt er vor Aromendichte, geprägt von Walderdbeeren und Himbeeren. Auch ein bisschen Kirsche gefolgt von grüner Minze, Rosenblättern und Hibiskus. Alles leicht und schwebend bleibend, sehr aromatisch duftig, aber deutlich intensiver als die meisten anderen Roses. Zurückhaltend wäre genau das Gegenteil, aber auf keinen Fall zu üppig oder erschlagend, immer schwebt diese große Frische mit. Auch im Mund unglaublich vielschichtig und faszinierend, ein Erdbeer-Himbeer-Mix gepaart mit einer wunderbaren Salzigkeit. Etwas Blutorange kommt durch und am Rand etwas schwarzer Pfeffer. Eine leichte Cremigkeit und ein tolles Säurespiel mit einem mineralischen Schliff. Immer und immer wieder schmecke ich nach, es ist fast unheimlich, wie langanhaltend dieser fast salzige, mineralische Rose in seiner intensiven Aromatik ist. Absolut faszinierend, sicherlich DER Rose Italiens und auch entsprechend von Galloni 2019 zum besten Rosé des Landes gekürt, diesen Level hält man hier auch in den Folgejahren.