Lobenberg: Die Lage Rio Sordo liegt im Süden des Barbaresco-Gebiets, südlich von Pora in Richtung Treiso. Es ist eine überwiegend sandige, nach Süden exponierte Lage, mit ein bisschen Lehm-Einsprengseln. Ein Tal, das direkt vom Fluss Tanaro hochläuft, hat großen Einfluss. Insgesamt ist Rio Sordo eher eine leichtere, verspieltere Lage innerhalb der Crus von Barbaresco. Nur zwei Winzer liefern die Trauben für diesen Wein bei den Produttori ab. Die Trauben werden zu 100 Prozent entrappt und im Stahltank vergoren. Im darauffolgenden Mai kommt der Wein dann ins Holz. Der Ausbau erfolgt zwei Jahre lang in großen, französischen Holzfässern, die kleinsten davon fassen 2.500 Liter, die größten 50.000 Liter. Einmal pro Jahr wird der Wein abgezogen und in ein frisch gereinigtes Fass gefüllt. Am Ende der drei Jahre ungeschönt abgefüllt. Der Wein wird mit beinahe einem Jahr Flaschenreife auf den Markt gebracht. Das gehört zur Philosophie der Produttori, selbst der Langhe Nebbiolo genießt hier ein paar Monate Flaschenreife, bevor er released wird. Mittleres, leuchtendes Rubinrot. Ultra aromatische Nase von reifen, duftenden Erdbeeren, Kirschlikör, zarten ätherischen Kräutern und auch rauchigen Gewürzen. Eigentlich eine Pinot Noir-Nase aus dem Bilderbuch – zumindest was die Aromatik angeht, denn die Intensität ist »Next Level« – ein aufgepimpter Pinot! Dieser Rio Sordo ist ultra druckvoll schiebend. Im Mund sind die Tannine sehr fein, reif, rund und dennoch griffig. Die Würze ist beinahe prickelnd mit weißem Pfeffer, Kalkstein und auch einem Hauch Chili im Nachhall neben den aromatischen Orangenzesten. Teer und die rauchige Erdigkeit in Kombination mit der reifen Johannisbeere, süßer Erdbeere und Kirsche bleibt lange auf der Zunge. Ein zugängliches Leckerli!