Lobenberg: Dieser Poulsard wird komplett aus den ehemaligen Weinbergen des legendären Jurawinzers Jacques Puffeney gemacht, die Guillaume Angerville übernommen hat als Puffeney ohne Nachfolger in den Ruhestand ging. Allerbestes Terroir und top-gepflegter, alter Rebbestand also, obwohl das erst der vierte Jahrgang dieses Weines aus Angervilles Feder ist. Poulsard ist immer deutlich feiner als Trousseau, erinnert schon wieder mehr an einen Pinot Noir, in der Fruchtintensität vielleicht fast sogar etwas an das Beaujolais erinnernd. Feine, intensive Kirschnase, rotfruchtig, feine Lakritze dahinter, weniger verspielte Duftigkeit als Pinot Noir. Eher mehr konzentrierter Zug in die Nase, Johannisbeere, Cranberry. Schlanker und gleichzeitig intensiver Mund, aber nicht dünn, sondern eher in Form von verspielt, leicht, fein. Dennoch etwas rustikaler und etwas intensiver als Pinot Noir ist. Trotzdem fehlt mir hier der Vergleichsmaßstab, am ehesten ähnelt das vielleicht Nerello Mascalese vom Ätna auf Sizilien, da könnte man das vielleicht am ehesten verorten. Verspielte Feinheit, hohe Intensität, lange durchziehender, rotfruchtiger Druck, Kalksteinmineralik und die Kühle aus den 380 Meter hochgelegenen Weinbergen. Ein spannender Wein, ein Unikat. Das gefällt mir sehr gut. 95-96/100