Lobenberg: Nur viertausend Flaschen aus über 100 Jahre alten Reben von einer der interessantesten Quintas des Douro gibt es. Winziger Ertrag von unter 15 hl/ha, biologische Weinbergsarbeit. Jorge und Sandra wählen in einer qualitativen Vorlese das beste Lesegut aus den uralten Terrassenanlagen, der Rest geht als Portgrundlage an Taylors. Da es vor über 100 Jahren hier kaum Touriga Nacional gab ist dieser Wein nur zu 30% aus dieser Rebsorte. Fermentiert im Lagare, mit Füßen gestampft. Ausbau in 70% gebrauchten Barriques. Erst gut 2 Jahre nach der Ernte kommt der Wein auf den Markt. Die Nase hat sofort ungeheuer viel Druck, die extrem intensive Aromatik schießt in die Nase, Tränen treten in die Augen, das ist fast zuviel. Dichte rote Kirschfrucht mit Säure und Süße und bittersüßer Schokolade und Salz und Mango und Zitronenschale und Grapefruit und Schlehe und Schwarzkirsche. Puuuuhhh, Brombeere und Blaubeere und Holunderbeeren und Teer und Johannisbrotbaum nebst schwarzer Johannisbeere vervollständigen das intensive Drama in Nase und Mund. Alles zieht sich vor säurebeladener und fruchtaromatischer Intensität zusammen. Viel Lakritz, Graphit, dunkles Gestein, Teer, Eukalyptus und Minze wollen auch noch entdeckt werden. Salz und Mineralität im unendlich langen und feinen Nachhall, und das trotz der üppigen dunkelroten Frucht. Wenn alles bebt und vibriert und mit salzig-fruchtiger Mineralität überwältigt wird, kann man dann noch von Finesse reden? Ja, hier ist es so! Und auch große Harmonie, weil nichts fett ist und alles fein vibriert, hochtourig singt. Einer der ganz großen Weine des Landes! 98-100/100