Lobenberg: Komplett spontanvergoren im Barrique und darin auf der Hefe ausgebaut, hier sind nur rund 10 Prozent Rappenanteil drin, weil die Trauben ohnehin kleinbeeriger waren mit hohem Schalenanteil, somit brauchten sie gar nicht viele Rappen. Je höher wir in der Selektionsreihe von Holger Koch gehen, desto dunkler wird es in der Aromatik, desto kühler wird es auch. Hier kommt kühles Cassis mit rein, kommt eben auch ein bisschen schwarze zur roten Johannisbeere, substanzreich und fest gebaut. Hier sind wir schon bei einer recht kühlen Lage, es zeigt sich die typische Wacholder- und Minze-Frische, schwarzer Pfeffer. Der Mund ist sehr fein, aber rotfruchtiger, mit viel Zug, Sauerkirsche, Weichselkirsche, schön schlank, salzig, lang und intensiv, Schiebt auch aus der Substanz in der Mitte, hat schon Druck, läuft aber auf der feinsalzigen, straffen Mineralität entlang und wird nie fett. Es hat eine Balance durch die hohe Frische aus der roten Frucht, dazu eine dunkle, griffige Würze im Kern, ein bisschen dominikanischer Tabak unter der saftigen Frucht. Tolles Spiel aus Salz, Frucht und Frische. Ein Selectionswein voller Harmonie, das ist wirklich gut. 94-95/100