Lobenberg: Hier haben wir den Einstiegs-Spätburgunder unterhalb des Lagenweines aus dem Schwarzen Herrgott. Winzer Felix Peters hat lange Zeit als Betriebsleiter und Aushängeschild für die Wiederauferstehung des Traditionsbetrieb Sankt Antony in Nierstein gesorgt. Nun steht er mit einem ganz eigenen Projekt in den Startlöchern. Durch seine sehr guten Kontakte zu anderen Spitzenwinzern der Region, kam er schnell an herausragende Parzellen in Toplagen im Umfeld des Zellertals und am roten Hang. Teilweise alter Rebbestand, den Felix Peters zusätzlich nun sukzessive mit Selection Massale umpfropfen und neu bepflanzen wird in Zukunft, so werden wir mit Sicherheit weiterhin Großes von ihm hören. Der Roche Calcaire stammt, wie der Name vermuten lässt, von den kalksteinreichen Böden im Monsheimer Silberberg. Felix Peters Parzelle liegt hier quasi in direkter Nachbarschaft von KP Kellers Frauenberg. Biologische Weinbergsarbeit, bereits komplett zertifiziert. Die Reben haben eine deutsche Genetik, aber auch hier wird Felix langsam auf französische Selektion Massale umstellen in Zukunft. Der Roche Calcaire wird mit einem Rappenanteil von 50% vergoren und danach in gebrauchten Barriques ausgebaut. Dementsprechend dominiert hier in der Nase nicht das Holz, sondern die brillante Frucht, sehr viel dunkle Kirsche, Schattenmorelle, dazu schöne Kreideanmutung als Unterlage. Eine feine Würze von den Rappen schlägt durch, etwas Pfeffer und ein klein wenig Nelke, aber die Rappen sind hier nur das Salz in der Suppe und beherrschen die Aromatik nicht. Ein sehr fokussierter, geschliffener Pinot Noir, der in der Anmutung trotz deutscher Genetik klar in Richtung Burgund ausgelegt ist mit seiner würzigen Kirsch-Kalk-Kombination. Felix Peters ist ein großer Burgunderfan und hat unter anderem auch dort gearbeitet, das merkt man all seinen Weinen an. Im Mund begeistert vor allem die enorme Saftigkeit aus der leicht salzigen Sauerkirsche, sehr präzise, nachhaltig und aromatisch mit klar definierter Frucht, aber immer auf der feinen und filigranen Seite bleibend. In der Nase ein bisschen rot-schwarzes Morey Saint Denis mit einem Touch Schweizer Pinot-Würze und im Mund bisschen Beaune, mit dieser kreidig unterlegten Griotte-Kirsche. Fast auch etwas in die Schieferanmutung gehend, denn es wird auch leicht rauchig und pfefferig im Nachhall. Während wir in der Nase auch einen kleinen Touch Kirschsüße haben, bleibt der Mund immer fokussiert, knackig, salzig und straight. Das ist ein sehr ernsthafter Einstieg und ein Erstlingswerk auf ziemlich hohem Niveau, das zwar gewisse Reminiszenzen an Burgunder weckt, aber dabei sehr eigenständig ist. Chapeau. 94+/100