Lobenberg: Holger Kochs Reserve vom Pinot Noir stammt aus der besten Teilfläche der Kleinterrassen-Lage Halbuck. Hier wurden nur ganze Trauben mit Rappen im Holzgärbottich vergoren. Dunkles Ziegelrot, sehr zart in Farbe und Duft. Im Bouquet ein glasklarer Burgunder vom Typ eines zarten Chambolle-Musigny. Puristisch und charmant, feminin im Charakter. Immer die klare und kühle Frucht im Vordergrund haltend. Blaue und rote Frucht. Duftet nach Sauerkirschen, Holunder, wilder Brombeere, schwarzem Pfeffer, Veilchen ist rauchig im Charakter. Am Gaumen kommt dann etwas kraftvollerer Vosne-Romanée dazu, Schlehe, Süßholz, dicht mit feinen aber prägnanten, engmaschigen Tanninen. Wunderbare Struktur, fest aber nicht abweisend, in ein paar Jahren ist das richtig samtig. Hier ist der Wein ausgereift, würzig, hat auch feine Kräuternoten sowie Schlehe neben der Sauerkirsche. Sehr knackige, voluminöse Frucht mit hoher Reife und viel Druck aber mineralisch-kühlem Kern. Holger Koch hat die Reife perfekt ausgereizt dieses Jahr, das ist druckvoll und satt aber nie überreif, nie fett, es bleibt fokussiert, weil die Struktur voll dagegen steht. Wirklich on point geerntet, hervorragend. Den Wein unterlegt ein zartes Säuregerüst, sodass der Wein am Gaumen auch viel Spiel hat. Hallt lange nach in seiner feinsalzigen Mineralunterlegung. Faszinierender Stoff, wenngleich 2018 und 2019 satter und druckvoller als die 2016er oder 2017er daherkommen, aber gleichzeitig ist er auch sehr fein und total reif. Ein hedonistischer Wein, grandios. 96-97+/100