Lobenberg: Auch 2018 ist das ein Cool Climate Pinot Noir aus Hochlagen am Kaiserstuhl. Spontane Maischegärung mit 50% Ganztraubenanteil im offenen Holzgärständer, Ausbau im neuen und gebrauchten Barrique. Mit knapp 100 Oechsle geerntet, das ist die magische Grenze für Holger Koch, darüber möchte er eigentlich ungern gehen, das entspricht einer natürlichen Alkoholausbeute von ca. 13% vol. Chaptalisieren war also nicht mehr nötig. Der Wein stammt von 20 Jahre alten Burgunder-Klonen. Intensive Kirschnase, Sauerkirsche, Schlehe, duftig und dicht. So langgezogen und intensiv, vor allem mineralisch. Auch die Frische ist genial, die Augen ziehen sich fast zusammen in dieser Fruchtintensität, das ist wirklich großartig. Obwohl wir uns vom Pinot Noir*** nicht mehr dramatisch unterscheiden, bekommen wir hier nochmal ein kleines Plus an Feinheit und an Intensität in roter Frucht. Anders als der Pinot Noir*** bei dem auch Halbstückfässer dabei sind, wird die Reserve zu 100% im Barrique ausgebaut. Der Wein hat eine enorme Grundspannung, eine immense Intensität und zieht sich so lange hintenraus. Vom Charakter des Weines setzt das nochmal eine kleine Schippe auf den Pinot Noir*** Selection drauf, obwohl es keine andere Appellation ist. Das ist ganz klar der beste Pinot Noir, den Holger je gemacht hat. 2018 hat gezeigt, dass Pinot mit den französischen Klonen, genau wie Chardonnay, die Zukunft in den Hochlagen am Kaiserstuhl ist. Die Klimaerwärmung macht aus dem Kaiserstuhl dann irgendwann das Burgund und die Menschen müssen sich verabschieden von Rebsorten, die zu breit geraten und von Klonen, die mit Hitze und Trockenheit nicht umgehen können. 98+/100