Lobenberg: Pinot Noir vom eigenen Grund und Boden, vom Buntsandstein und teilweise vom Muschelkalk. Rund 60 Jahre alte Reben. Biologisch bewirtschaftet. Großteils Ganztrauben mit Rappen im offenen 800l Bottich vergoren. Nach drei Wochen dann abpressen und Ausbau im gebrauchten Burgunder-Barrique. Natürlich komplett spontan vergoren. Hier wird die Nase deutlich schwarzfruchtiger, überwiegend Schwarzkirsche, süße Gewürze darunter, Nelke, feine Lakritze, Cassis, Amarena. Die Gärtemperatur geht durchaus auch mal hoch auf 28 Grad. Die Ausprägung der schwarzen Früchte ist im Mund noch stärker. Dazu kommt auch durch die Rappen ein Hauch von schwarzer Olive, Wachholder und Lorbeere. Sehr spicy, pfeffrig und gleichzeitig fruchtig, kirschig, saftig und klar. Cassis, Schwarzkirsche und dunkle Waldbeeren, aber gar nicht üppig, sondern saftig, schlank und frisch. Mit lebhaftem Spiel und sehr kreidigen anmutenden Tanninen. Der Wein schwingt, er macht Freude und ist trotz seiner ausdrucksstarken Würzigkeit eher ein Charmeur mit Anspruch. Es macht richtig Freude und ist für einen deutschen Pinot Noir schon sehr beeindruckend. Im Nachhall folgt eine deutlich konzentrierte Cassisnote. Im Grunde erinnert dieser Wein ein wenig an auf Rappen vergorene Burgunder in der Kleinstausgabe eines Dujac. Der Liaison zeigt im Finale dann auch noch mal gewaltig Bums mit krautwürzigen Einschlägen. Da können wir uns dann durchaus schon im gehobenen Einstiegspreis eines 1er Cru aus dem Burgund bewegen. 94+/100