Lobenberg: Es gibt nur 2000 Flaschen. Der 2014er ist komplett von Hand entrappt. Ein wahnsinniger Aufwand. Zur Einmaischung dann im offenen Holzgärständer mit den Füßen getreten, dann spontan vergoren. Diese Nase so archetypisch Burgund. Tendenziell eher das südliche Burgund, könnte ein Beaune 1er Cru sein, wenn ich es irgendwo einsortieren müsste. So wunderschön duftig. Süße schwarze und rote Kirsche, etwas Hagebutte dazu. Ganz weich, hocharomatisch. Köstlich schon in der Nase. Er singt ein mineralischer Lied. Feines Salz kommt hinzu. Nur riechen reicht. Kein Riese, kein Blockbuster, sondern nur fein, schön, ätherisch. Die Fruchtstruktur ist im Mund die Gleiche, nur das noch mehr Mineralität dazu kommt. Die alten Reben wachsen an vier verschiedenen Standorten. Dominant ist der Schiefer und Buntsandstein als Untergrund, aber auch ein bisschen Lehm und Kieselstein. Alles wird zusammengelegt am Ende und gibt diese köstlich, mineralische Komposition. Tolle Salzigkeit, große Länge. Und immer wieder diese feine Kirsche. Jetzt kommt die Säure stärker. Sauerkirsche, auch Schlehe. Und unglaubliche Länge. 2014, ein schwieriges Jahr in Deutschland. Aber dieser Pinot Noir ist so köstlich, ist so wunderschön. Beim probieren ergibt sich dann eine Tendenz weg von Burgund, hin in die Schweiz. Ich fühle mich erinnert an Weine von Studach in dieser schönen Mineralität. Obwohl der 2014er von Diel überhaupt keine Rappen hat. Trotzdem hat er eine so schöne Würze. Gefällt mir ausgezeichnet. 95-96/100