Lobenberg: Wächst auf schwarzem, fast lila Schiefer. Die typische Schieferbodenstruktur, wie sie eben für die Assmannshäuser gilt. Darüber liegen Schiefer-Verwitterungs-Sände, sodass die Reben gut wurzeln können. Unter dem Schiefer kommt dann Quarzit. Der Wein stammt aus einer angrenzenden Lage vom Höllenberg. Kühle Kräuternase, Minze, schwarzer Pfeffer, Feuerstein. Natürlich auch hier in der offenen Bütt klassisch burgundisch vergoren. Ausbau im gebrauchten 600 Liter Holzfass. Die 2018er lagen rund 20 Monate im Holz und wurden alle im August 2020 abgefüllt. Die Nase des Assmannshäusers ist total anders als die des Rüdesheimers. Rüdesheim ist zugänglicher und freundlicher, Assmannshausen hat mehr Grip, mehr Würze und wirkt etwas kantiger, aber hat auch mehr Salzigkeit. Rauchige Kirsche, ein bisschen Sanddorn, sowie starkes Graphit. Die Rappen kommen durch. Das ist reinstes Parfüm mit wunderschöner Würze. Thymian, Estragon. Die ganze Kräuterpalette der Provence. Auch ein bisschen Wachholder und ein kleiner Hauch Eukalyptus und Minze. Holunder, kühle schwarze Frucht. Die Nase ist sehr komplex, sehr fein. Auch im Mund eine wunderbare Feinheit, aber trotzdem immens viel Gerbstoff- und Terroir-Grip. So ein Gegensatz zum Rüdesheimer. So steinig, schiefrig. Ein Wein wie von Molitor. Es ist ein komplett deutscher Klon. Der Mund mit dieser wunderschönen Würze, fast Vogelbeere, Holunder, schwarze Kirsche, viel Graphit und extrem viel Schiefertouch, schöne Länge. Das ist ein sehr viel eigenwilligerer Wein als der Rüdesheimer, der Everybodys Darling mit Sternchen ist. Der Assmannshäuser ist schon speziell in seiner Art, wie Pinot vom Schiefer eben ist. 94/100