Pinot Blanc Hillary Step 2021

F & F Peters: Pinot Blanc Hillary Step 2021

Zum Winzer

92+
100
2
Pinot Blanc 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
leicht & frisch
3
Lobenberg: 92+/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pinot Blanc Hillary Step 2021

92+
/100

Lobenberg: Winzer Felix Peters hat lange Zeit als Betriebsleiter und Aushängeschild für die Wiederauferstehung des Traditionsbetrieb Sankt Antony in Nierstein gesorgt. Nun steht er mit einem ganz eigenen Projekt in den Startlöchern. Durch seine sehr guten Kontakte zu anderen Spitzenwinzern der Region, kam er schnell an herausragende Parzellen in Toplagen im Umfeld des Zellertals und am roten Hang. Teilweise alter Rebbestand, den Felix Peters zusätzlich nun sukzessive mit Selection Massale umpfropfen und neu bepflanzen wird in Zukunft, so werden wir mit Sicherheit weiterhin Großes von ihm hören. Denn wenn der Beginn schon so ist wie dieser grandiose Weißburgunder aus Nierstein, dann kann es nur steil nach oben gehen. Hillary Step ist die schwierigste Passage kurz vor dem Gipfel des Mount Everest, die letzte Hürde, bevor man es geschafft hat. Felix wählt diesen Namen, weil die Neugründung für ihn ein Sprung ins Ungewisse war, obwohl er natürlich ein alter Hase im Geschäft ist. Felix ist ein großer Burgund-Fan, und ohne, dass er versucht den Stil zu kopieren, finden wir hier durchaus ein bisschen französische Anklänge in diesem Weißburgunder. Er wächst in Niederflörsheim. Vergoren und ausgebaut im Edelstahl und ein kleiner Anteil von 20 Prozent im Holz. Saftige, zugängliche helle Frucht, weißer Pfirsich, weiße Johannisbeere, ein bisschen Meeresbrise. Schon duftig und fruchtbetont, aber nicht parfümiert. Im Mund straff in der Auslegung. Viel helles Steinobst, ein bisschen Apfelfrische und feines Salz darunter. Bemerkenswert frischer Einschlag, was den schlanken Charakter eben noch bestärkt. Schöne Länge, ausgewogen, auf den Punkt vinifiziert. Ein Statement für Felix’ Erfahrung und Können. Durchaus mit Anspruch in diesem burgundischen Ansatz, aber nie die Delikatesse und den Genuss vergessend. 92+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Mein Winzer

F & F Peters

Felix Peters hat bald zwanzig Jahre Berufserfahrung als Spitzenwinzer. Er war er unter anderem bei Schloss Halbthurn im Burgenland und bei der Domaine de la Vougeraie im Burgund tätig. Zudem war er Betriebsleiter und Aushängeschild des Traditionsbetriebs Sankt Antony in Nierstein und hat maßgeblich...

Pinot Blanc Hillary Step 2021