Lobenberg: 9,5% Alkohol, 20 Gramm Restzucker. Auf diesen Wein bin ich sehr gespannt. Das war ein High Fligher in 2015. Die Säure ist zwar genauso hoch, aber die Säure ist reif in 2016. Trotzdem schafft der Wein eine ganz überragende Bilanz. Weil auch der Zucker anders ist in der Süße als in 2015. Mehr von Extraktsüße geprägt. Und das mit der reifen Säure schafft eine hervorragende Balance. Das Ganze trinkt sich schon wie ein leichter, sehr viel zarterer Kabinett. Wir liegen hier im Trinkeindruck zwischen feinherb und Kabinett. Also für mich als Nicht Süßwein Trinker im oberen Bereich, aber für den normalen Konsumenten ist dies vielleicht die Idealform eines Kabinetts, weil er noch feiner und zarter ist, dabei noch mehr herbe und präsente Säure zeigt. Von der Fruchtstruktur her sind wir weniger massiv in der Zitrusfrucht. Wir sind bei weißen Blüten, weißem Pfirsich, Birne, Litschi. Dann pinke und helle Grapefruit, tolles Salz, fast kreidige Anmutung im Mund. Das passt ganz hervorragend. Und wenn mancher Konsument in 2015 noch etwas abgeschreckt war von der sehr präsenten Säure, so kann ich ihm nur versichern: 2016 ist einfach köstlich, ist frisch, aber reif in der Säure. Total lebendig, verspielt, leichtfüßig. Und dieses Quäntchen mehr köstlich, dass vielleicht bei diesem halbtrocken, der zu einem Kabinett in seiner Trinkigkeit tendiert, auch für alle den Idealwein darstellt. Passt alles. 96+/100