Lobenberg: Grüner Veltliner vom Dürnsteiner Supperin. Die Ernte erfolgt per Hand und der Ausbau in großen Holzfässern. Penibelst ausgelesenes Traubenmaterial. So strahlend, so klar! Intensives Grüngelb, macht Lust auf den ersten Schluck. Der Wein wird im Holzfass ausgebaut und verbleibt bis zur Abfüllung auf der vollen Hefe. Der Wein wird vor der Vergärung entrappt, dann folgt 12-18 Stunden Standzeit auf den Schalen, ohne jede Bewegung in einer gekühlten Presse. Der Pressdruck ist bei maximal 1,1 bar, das ist ein extrem sanfter Druck, fast nur ein Ablaufen des Mostes. Supperin ist ein »Clos« auf einem ebenen Hochplateau. Grauer Boden, erodiertes Gneis und Schiefer. Dadurch hochmineralisch mit Salz und Steinmehl. Die Weingärten sind zwischen 45 und 50 Jahren alt. Schöner feiner Rauch in der Nase. Ausbau im gebrauchten Stockinger-Fass. Das ganze mündet in feine gelbe Birne, weißen Pfirsich und weißen Pfeffer. Dann kommt reifer Apfel, unreife Mango und feine Kräuternuancen. Schöne Harmonie, feine Textur aus Tannin und spannungsgeladener Säure im Mund. Netzmelone und gelbe Kiwi. Nachdem 2021 in der Wachau so ein super aufregendes, virbirerendes Jahr war, geht 2022 wieder mehr in Richtung Balance. Die Stilistik des Jahrgangs ist vielleicht vergleichbar mit 2020, weil eben elegant und präzise, aber bei etwas geringeren Alkoholgehalten und mit sehr guter Säurestruktur. Geprägt von sehr feiner, hell-exotischer Frucht. Die Ried Supperin ist auch in 2022 wieder eine Bank von wirklich grandioser Balance und Klasse. 94-95/100