Lobenberg: Als Konstante bei den Contrada-Einzellagenweinen haben wir hier immer einen sortenreinen Nerello Mascalese. Diese ist die niedrigste Contrada bei Passopisciaro. Die 80 Jahre alten Reben schlagen Ihre Wurzeln in 550 Höhenmetern in Kalkstein in der Tiefe, durch die letzten Ausläufer der vulkanischen Lavadecke, die hier schon dünn wird. Hier wird trotz der niedrigeren Lage erst später gelesen als in der Contrada Porcaria, weil der Kalkboden für so viel Frische und Kühle in der Lage sorgt. Leuchtendes, mittleres Rubinrot. Dichte, saftige, rote Frucht steigt aus dem Glas. In die Richtung von Kirschmarmelade gehend, mit saftigen Himbeeren und Erdbeeren. Etwas grüner Tee und Lindenblüte. Der Kalkstein kommt hier voll durch. Die Frische ist beinahe klirrend. Contrada C hat diese wunderbare Salzigkeit, die unter den vielen ultra feinen Tanninen hervorschwappt. Ätherische, zart bittere Kräuter und Bitterorangenmarmelade klingen lange nach und legen sich wie eine sanfte Decke über die Zunge. Dynamisch, voller Spannung, energiegeladen aber eben auch harmonisch, finessenreich und angenehm mundfüllend. Die Weine von Passopisciaro sind schon sehr faszinierend und wirklich nahe an der Sinnlichkeit roter Burgunder. Biodynamische Bewirtschaftung, aber nicht zertifiziert. 95/100
2021 war ein sehr trockener Jahrgang auf Sizilien. Zudem war es der wärmste Jahrgang, den die Insel je erlebt hat – am 13. August wurden in Vittoria im Südosten satte 48,8 °C gemessen. Auch nachts wurde es dort in diesem Jahr nicht sehr viel kühler. Die Lagen am Ätna hingegen wurden zumindest nachts mit kühlender Luft aus den Hochlagen erfrischt. Die Lese im Oktober war eine Herausforderung, denn es musste zügig gelesen werden, bevor der Herbstregen einsetzte. Die Erntemenge war durch die Trockenheit des Sommers insgesamt zwischen 30 und 40 Prozent kleiner als gewöhnlich. Die konzentrierten, kleinen Beeren brachten dichte und strukturierte Weine hervor, die generell etwas breiter und körperreicher sind.