Lobenberg: Vorab: Loretxoa ist kein typischer Txakoli, auch wenn die Trauben dort wachsen. In der Aromatik hat das schon eher etwas von einem trockenen Sherry, nur mit mehr Frische und nicht ganz so oxidativ. Aber Oxer ist eben anders, das macht die Weine ja auch so genial auf ihre Art. Die Weinberge befinden sich im Dorf Kortezubi, einer kleinen alten Stadt in Bizkaia, die für ihre prähistorischen Höhlen bekannt ist. Lehmiger Oberboden über Kalksteinuntergrund, teilweise auch vom Schiefer geprägt. Für die Frische wird der Wein zunächst im Edelstahl vergoren und dann in Ex-Fino-Sherry-Fässer umgefüllt, die aber nur zu 80% gefüllt sind. Dadurch bildet sich eine Schicht von Hefeflor, wie auch bei der Sherry-Produktion üblich, worunter der Wein dann für rund zwei Monate reift und seine komplexe Aromatik entwickelt. Reife Zitrusfrucht, Zitrone, Blutorange, dann Hefebrioche und Haselnuss. Auch gesalzene Mandel, ein Fenchel, Salbei und allgemein viel Kräuterwürze. Am Gaumen mit grandioser Säure und enorm viel Salzigkeit. Ja, das vibriert förmlich vor Spannung. Auch wieder reife Zitrusfrucht, dazu kommt Schärfe von kandiertem Ingwer. Etwas Brioche und gesalzene Mandel. Säure und Salzigkeit geben hier aber den Ton an und definieren diesen außergewöhnlichen Txakoli am besten. Erneut sehr spannender Stoff aus dem Hause Oxer. 94+/100