Oxer Wines – Rioja: Kuusu Toro 2022
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- 2
- diverse autochthone Reben 90%, Albillo 10%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2026–2045
- Verpackt in: 6er
- 9
- pikant & würzig
- fruchtbetont
- strukturiert
- 3
- Lobenberg: 97–99/100
- Penin zu 2021: 96/100
- Parker zu 2020: 94/100
- 6
- Spanien, Rioja
- 7
- Allergene: Sulfite
Kuusu Toro 2022
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Lobenberg: Der Name des Weins kommt aus der baskischen Mythologie. mit der Bastiega Oxer doch innigst verbunden ist. Ein schon 1920 in Vilabuena del Peno (Appellation Toro nördlich von Salamanca) gepflanzter Weinberg von nur 0,9 Hektar. Zum Teil ungeptopfte Reben, das ist ungefährlich auf Sand, die Reblaus mag keinen Sand. Im Laufe der letzten 2 Jahre um mehr von diesen Uraltreben auf Sand ergänst, inzwischen gibt es über 3000 Flaschen. Nicht unter Toro sondern als Vino da Mesa gefüllt, der Jahrgang ist als Edicion aufgeklebt. So entgeht Oxer den genauen Grenz- und Inhaltsauflagen der DO Toro. Gemischter Satz mit diversen roten und auch weißen Reben auf quarzhaltigen Sandböden, der Garant für Finesse. Extrem kleine Erträge von weit unter einem Kilo je Weinstock. Entrappt und dann unengequetscht in 1000 Liter Hoilzbottichen mit der natürlichen Hefe vergoren, danach auf der Vollhefe Malo und Ausbau im gebrauchten 500 Liter Tonnmeau, Abfüllung nach 12 Monaten. Der Wein ist schwarzblau mit braunbrotem Rand. Satte Amarenakirsche mit Maulbeere in der Nase, Blaubeerschalen, schwarze Heilerde. Satt aber doch auch ungemein fein. Süßsaurer Mundmit Johannisbeer-Säure, Cassis und einem schrägen Gemisch aus Holunder, sattesten Veilchen und anderen Blumen. Ein extrem florales Waldbeerenkompott mit sattem Kalkstein, Salz und Piement-Pfeffer. Faszinierend und schräg, auch für mich als Dauerverkoster ein völlig ungewohntes Mundbild. Blind hätte ich das vielleicht als eine schrägwürzige Nerello-Mascarlese Variante vom Ätna gehalten, von einem Naturweinpabst wie Cornelissen. Mit Lust wird der Wein immer floraler und erdiger zugleich und in der Frucht 'all black'. Schräg und schön und extrem einzigartig. 97-99/100
Jahrgangsbericht
Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.
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Penin zu 2021 über: Kuusu Toro
-- Penin zu 2021: Kirschrot mit granatrotem Saum. In der Nase komplex, würzig, mineralisch, Veilchen und dunkle Früchte. Im Mund elegant, voll, lang und nachhaltig. 96/100
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Parker zu 2020 über: Kuusu Toro
-- Parker zu 2020: The first wine Bastegieta tried in his life (that he remembers) was a red from Toro, and he told me that he never forgot the violets in the wine. So, he purchased a vineyard that he farms organically (but it's not certified) and produced a first wine: the 2020 Kuusu. It's from vineyard that was planted in 1920, a 0.9-hectare plot (called La Viña del Señor) on sand and sandstone soils rich in quartz, where he has some 8% Albillo Mayor white grapes in the village of Villabuena del Puente, within the limits of the DO Toro. It fermented in an open-top oak vat complemented with plastic bins (when necessary) and then matured in used 600-liter oak barrels. The wine is floral and has more elegance than the majority of wines from the zone, and it has a 'moderate' 14% alcohol and a lot of freshness and balance. With time, it develops a note of tomato juice that's quite curious. It's medium-bodied, has a very fine thread and is textured, balanced and fresh. It's very tasty and finishes with a chalky sensation on the palate. The wine is sold without appellation of origin. He has purchased more vineyards, including some ungrafted vines, to complete 3.8 hectares, and that's what the project is going to be. In this first vintage, he only produced one 600-liter barrel that filled around 800 bottles. 94/100
Weingut über: Kuusu Toro
-- Weingut: Its name comes from Basque mythology, a kind of goblin as a scarecrow that was used to ward off evil spirits. Very old vineyard of 0.9 ha planted in 1920 in the town of Villabuena del Puente on sandy soils with a large amount of quartz, very poor with very low yields per hectare. Alcoholic fermentation with native yeasts in 1,000L French oak foudres and in 500-litre open French oak barrels. Carry out malolactic fermentation and subsequent aging for 12 months in 600L multipurpose foudres.
Oxer Wines – Rioja
Oxer Bastegieta ist ständig auf der Suche nach alten Juwelen. Er ist sowohl ein großer Visionär als auch ein Mann mit einem Plan, mit dem gewissen Auge für Qualität und Details. So kamen nach und nach noch Weinberge der Rioja Alavesa in Leza, Navaridas, San Vicente und Laguardia sowie Cárdenas in...