Lobenberg: Dieser Riesling aus alten Weinbergen auf 120 Metern über dem Meeresspiegel ist der Einstieg in die grandiose Welt des Odinstals. Der Wein wächst nicht oben bei Odinstal auf dem Gut, welches über 300 Meter hoch liegt, sondern unten in den regulären Weinlagen der Pfalz auf 120 Metern. Extreme biodynamische Weinbergsarbeit, bio- und demeter-zertifiziert. Feine Reduktion in der Nase, sehr würzig und karg. Dieser Wein erinnert mich in der Nase häufig ein bisschen an den Morillon vom Opok von Werlitsch. Quitte mit Amalfizitrone, frisches Heu, sehr würzig und kräuterig. Grüner Speck, Muschelschale. Etwas mehr Schub als der extrem schlanke 2022er. Etwas oxidativ im Stil, spürbar niedrig geschwefelt. Leichter Naturaltouch, wie er alle Weine von Odinstal auszeichnet, aber dennoch eine lupenreine, präzise Frucht dahinter. Andreas Schumann verwendet hier nur total cleanes Lesegut, was 2023 besonders schwierig war, hier musste extrem viel selektiert werden. Auch ein zarter Schmelz vom Hefelager kommt mit, der vor allem dem Mittelmund eine schicke Textur verleiht. Etwas ungewöhnlich, aber total spannend. Frische Gartenkräuter, Kerbel, grüner und gelber Apfel, sowohl gebacken als auch frisch. Ein bisschen Birne kommt durch. Der Wein wirkt kühl, schlank und fein und erinnert durchaus etwas ans Jura in seiner Art. Man erfreut sich an der Saftigkeit der Frucht und zack, wird man vom intensiven Gerbstofffinale wieder zurück zum Odinstal geführt. Super spannender Stoff, schwerelos und delikat, dass man locker eine Flasche alleine schafft.