Lobenberg: Teils im Holz, aber überwiegend im Edelstahl ausgebaut. Auch der Auxerrois stammt, wie der Name verrät, von 350 Meter hochgelegenen Weinbergen auf einer waldigen Lichtung über Wachenheim. Penible biodynamische Bewirtschaftung mit Bio- und Demeter-Zertifizierung. Das ist eine sehr puristische und doch saftige Ausführung eines Auxerrois. Einige Anteile von Ganztrauben in der Vergärung, um die fehlende Frische des Auxerrois durch feine Gerbstoffe zu konterkarieren, was sehr gut funktioniert, wir kennen das von den Topwinzern der Rhône. Herbe Frische schon in der Nase. Quittenschale und Weintraube unter dem leicht reduktiven Schleier. Etwas Stachelbeere und Melisse. Kamille und frisches Heu. Glasklar, sehr kühl. Schöne Tiefe und Mineralität auch am Gaumen, das schiebt mit profundem Druck über die Zunge und hinterlässt eine unheimlich salzige Gerbstofftextur. Die milde Säure ist perfekt in den Wein integriert. Der Auxerrois bekommt seine Struktur aus dem feingeschliffenen Gerbstoff, der den Ausklang begleitet, denn er ist immer sehr moderat in der Säure. Natürlich kann Odinstal mit dieser Höhe von über 300 Metern hier die Frische erhalten. Und ohnehin gehört das mit diesem speziellen An- und Ausbau von Andreas Schumann sicher zu den spannendsten Auxerrois in Europa. Aber auch dieser Auxerrois hat einen Twist, der ihn mit nichts in der Pfalz vergleichbar macht und mich am ehesten an die großen Naturals Österreichs erinnert. Der Wein hat wirklich eine gewisse Größe, aber vor allem ist er ausgesprochen trinkfreudig. Odinstal ist einfach immer unique.