Lobenberg: Die Rebsorte Grillo ist eine Kreuzung aus Muscat d’Alexandrie und der autochthonen sizilianischen Rebsorte Catarratto. Eigentlich wird Grillo hauptsächlich auf der westlichen Seite Siziliens angebaut, aber Arianna wollte einen Versuch in Chiaramonte Gulfi auf einer beinahe alpinen Lage starten in 500 Metern über dem Meer, und daher mit einem kühleren Mikroklima. Die Reben wurden 2016 gepflanzt. Der weiße Contrada SM Santa Margherita wurde zum ersten Mal im Jahrgang 2020 gemacht. Der Boden ist komplex und einzigartig reich an Ablagerungen aus dem Urmeer und kalkhaltigem Mergel, der ebenfalls zur kühle der Lage beiträgt. Zwei Tage auf den Traubenschalen mazeriert und dann zu 50 Prozent im Beton und 50 Prozent in einem großen, österreichischen Pauscha Fass ausgebaut – dort bleibt er sieben Monate lang. Nach der Gärung wechselt der Wein, der im Beton war, ins Fass und andersrum. Intensives Goldgelb. Was für eine grandiose, dichte Nase! Wow, diese jungen Reben stecken hier all ihre jugendliche Energie rein. Saftige rote Äpfel, Quitten, Aprikosen, Thymian und Salbeihonig sowie gelbe und weiße Blütenaromen. So wohlig, dicht, reichhaltig und komplex schon an der Nase. Was für eine wunderbare Verführung. Alles ist unterlegt mit zart rauchigen mineralischen Aromen aber auch Muskatnuss und Piment. Im Mund hat der Wein eine schier unglaubliche Spannung und salzige Präzision. All die intensive Aromatik wird mit der fabelhaft frischen Säure harmonisch ausgeglichen. Orangenschalen, Aprikosen, Minze und sogar knackig grüner Granny Smith Apfel mit Limettenzeste. Ein spannender Wein mit unglaublich viel Charakter, der ordentlich Trinkfreude ins Glas bringt. 95+/100
2021 war ein sehr trockener Jahrgang auf Sizilien. Zudem war es der wärmste Jahrgang, den die Insel je erlebt hat – am 13. August wurden in Vittoria im Südosten satte 48,8 °C gemessen. Auch nachts wurde es dort in diesem Jahr nicht sehr viel kühler. Die Lagen am Ätna hingegen wurden zumindest nachts mit kühlender Luft aus den Hochlagen erfrischt. Die Lese im Oktober war eine Herausforderung, denn es musste zügig gelesen werden, bevor der Herbstregen einsetzte. Die Erntemenge war durch die Trockenheit des Sommers insgesamt zwischen 30 und 40 Prozent kleiner als gewöhnlich. Die konzentrierten, kleinen Beeren brachten dichte und strukturierte Weine hervor, die generell etwas breiter und körperreicher sind.