Lobenberg: Elda besteht hauptsächlich aus Vernatsch, der historischen Rebsorte der St. Magdalena DOC. Die Rebstöcke wachsen im über 100 Jahre alten Pergola Anbau, also über Kopf, 5 Kilometer außerhalb von Bozen in einer extremen Steillage auf Porphyrboden. In der steilen Terrassenlage kann man nicht mit dem Traktor arbeiten. Genauer gesagt sind es nur 85 bis 90 Prozent Vernatsch, der Rest besteht aus alten Sorten, die zusammen im gemischten Satz gelesen werden. Das war eben damals, als der Weinberg angepflanzt wurde, so typisch. Erträge sind allein schon durch das hohe Alter der Reben mini. Nach der Vergärung im Stahltank wurde Elda 30 Monate lang im 20 HL großen Holzfass ausgebaut. Anschließend folgen noch ein paar Jahre in der Flasche, bevor der Wein auf den Markt kommt. Mittleres Ziegelrot im Glas mit einem Hauch Orange. Dieses Jahr ist der Wein viel würziger, und man könnte meinen, dass etwas mehr Holz verwendet wurde als im Vorjahr. Das jüngste Fass im Weingut ist allerdings aus dem Jahrgang 2009! Der Wein zeigt sich trotz seiner sechs Jahre Reife sehr jugendlich und offenbart sich dabei zart rauchig mit frisch entfachtem Streichholz, Kaminfeuer und Weihrauch. Nach und nach wird er immer tiefer und vielschichtiger im Glas. Knackige rote Beerenfrucht vermischt mit viel Erdigkeit. Bresaola, luftgetrockneter Schinken, Eisen und Jod, getrocknetes, duftendes Herbstlaub, ein Hauch Vanille, Muskatnuss, schwarzer Pfeffer und dann ein Hauch Anis. Je öfter man die Nase ins Glas steckt, desto duftiger wird dieser Wein! Nach einer Weile kommen sogar getrocknete Rosenblüten, Veilchen und reife Himbeeren hinzu, die auf eine verführerische, rauchige Mineralität übergehen. Im Mund zeigt sie sich als eisenhaltig, würzig. Das kommt mit Sicherheit vom Porphyr Boden. Der elegante Körper balanciert auf feiner, roter Frucht. Sauerkirschen, knackige Erdbeeren, reife, süße Himbeeren. Dann wieder elegante Würze, frische Alpenkräuter und eine salzige Mineralität von beeindruckender Präzision. Nach dieser würzigen Nase bin ich von der Feinheit im Mund echt berührt. Ein roter Burgunder mit individuellem Südtiroler Fingerabdruck! Feinkörnige, reife, leicht kalkige, cremige Tannine legen sich mit Salzigkeit auf die Zunge. Liebhaber von roten Burgundern werden auf diesen Wein ebenso abfahren wie Liebhaber von sanfteren Versionen der Nebbiolo. Elda erinnert auf eine Art an Volnay oder Gattinara, dabei ist der Wein ganz individuell, mit wunderbar spannender Frische, fast schwebend. Schon echt eine Entdeckung aus Südtirol und ein ganz besonderer, fast großer Wein. Worth to explore!