Nove Grand Reserve Douro Tinto 2016

Poeira

Nove Grand Reserve Douro Tinto 2016

97+
100
2
Sousao, Tinta Barroca, Touriga Francesca, Touriga Nacional
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2020–2045
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
saftig
fruchtbetont
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97+/100
6
Portugal, Douro
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Nove Grand Reserve Douro Tinto 2016

97+
/100

Lobenberg: Dieser Douro Tinto ist zwei Jahre länger im Fass gereift als es bei Jorge Moeira üblich ist, es ist eine Auskoppellung aus dem Topwein von Poeira. Und weil Jorge diesen Wein so spät auf den Markt bringt, nennt er dieses weitere Flaggschiff zur besseren Unterscheidung 'nove grande reserve'. Der Anteil der rotfleischigen und autochthonen Rebsorte Sousao ist in diesm Wein signifikant. Die Dramatik und Dichte liegt recht hoch. Sauerkirsche und rote Johannisbeere sind das Merkmal. Überwältigende, fast überrollende Rotfruchtnase, dazu satte Schwarzkirsche, üppige Blaubeere und Schokoladensouffle. Extrem dichte Kirschen mit süßen Fruchtanklängen von Heidelbeere. Dazu Lorbeer und ein Hauch Süßholz und sogar Nuancen von Lebkuchen. Unfassbare Tiefe und trotzdem frisch wirkend, die schattigen Nordhänge von Poeira sorgen für die so betörende Kühle im Wein. Im Mund dicht, üppig, wollüstig aromatisch, zugleich aber eine Finesse der Extraklasse. Kalifornien mit Burgund und Cabernet Franc von der Loire. Dazu etwas Exotik, Orangenschale mit satter Schlehe und Sauerkirsche darunter, Passionsfrucht, Mango und Grapefruit. Die satte Schwarzkirsche hält mit Blaubeere, Schoko, Erde und schwarzer Johannisbeere dagegen, die Balance voller Spannung ist ziemlich perfekt. Final ist das aber doch mehr Pomerol als Burgund. Die Blaubeeren verlieren über die lange Fassreife ihre Dominanz, und schwarze Kirschen gewinnen in schön unsüßer Form die Oberhand. Der Antrunk ist deutlich von der straffen Struktur bestimmt, unter dieser schmeckt man die trockene Erde des Weinbergs durch. Seine Tiefe ist berauschend, für diese Entdeckung braucht man aber Zeit. Schwarze Kirsche und Johannisbeere mit einer leichten Krautwürzigkeit. Klasse gerundete Tannine und eine extrem gut ausbalancierte, tragende Säure, die im Abgang in eine leichte Salzigkeit übergeht. Wunderbar harmonisch. Klare Kanten, Frische, Finesse und Frucht, Harmonie in Perfektion. Seine Vielschichtigkeit macht ihn zu einem der wirklich großen Weine, egal ob am Douro oder sonst einem Ort auf dieser Welt. Das ist unbegreiflich komplex und vielschichtig. Der Mund ist im Nachhall vollständig mit explosiven Aromatiken belegt, der Verkoster steht unter positivem Schock. Salz und Mineralität bilden den Abschluss des zweiminütigen, dramatischen Abgangs, der nach einer weiteren Minute der Erholung in Harmonie mündet. Viel komplexer als der Poeira kann ein Wein kaum sein. Ein unfassbar gut gelungener Spagat. So frisch und doch die tolle Reife verströmend, die dieser Wein schon mitbringt. Wenig verspielt, total fokussiert, dabei aber niemals eindimensional. Derart perfekt ausgebaut ist eine andere Dimension bei Poeira, nicht besser als der Poeira Douro Red, nur durch die lange Reife eine andere Ausprägung. Einfach grandios, einer der absoluten Topweine Portugals. 97+/100

Mein Winzer

Poeira

Nach sechs Jahren als Önologe bei einer großen Firma hat Jorge Moreira 2001 endlich sein eigenes Projekt gestartet und einen kleinen, perfekten Weinberg mit uralten Reben gekauft. (Poeira heißt Staub, denn hier regnet es so wenig, dass die beim Ankauf zum Teil unbepflanzten Hänge Jorge an eine...

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