Lobenberg: Nero d'Avola, die sizilianische Rebsorte schlechthin, wird seit Jahrhunderten auf dem Berg Iblea in der Provinz Ragusa angebaut. Auf durchschnittlich 420 Metern über dem Meeresspiegel wächst der Wein sowohl in Ost- als auch in Westausrichtung mit leichter Neigung. Das sorgt für Eleganz, keine direkte Südsonne. Das ausgeglichene Klima mit milden Wintern und trockenen Sommern begünstigt die gesunde Reifung der Trauben. Bei Gulfi wird ausschließlich organisch vinifiziert. Nach einjähriger Lagerung in gebrauchten 225l und 500l-Holzfässern reift der Wein noch mehrere Monate in der Flasche. Wow, eine Fruchtexplosion in der Nase. Schwarze Kirsche, Amarena und Brombeere machen die Wucht aus, dahinter feine Töne von Heidelbeere und Cassis. Schon das Riechen ist Genuss. Die Aromen spiegeln sich am Gaumen. Hier kommt noch eine fruchtige Walderdbeere dazu. Geballte Frucht mit frischer Säure an der Zungenspitze und eine überaus feine Stilistik am Gaumen. Tanninreich, aber feingekörnt. Druckvoll, aber nie überladen. Die Schwere wird durch die feine Säure gezähmt. Sehr versammelt und ausdrucksstark. Macht lange Freude. Kein Schnelltrinker, einer zum Genießen. Das Nero in d’Avola. Hat eine tiefe, dunkle Seele. Ein Begleiter für die Nacht, ein Gesprächsanreger. Klasse Stoff. 93/100
Die Sommer auf Sizilien sind generell sehr warm, im Jahrgang 2017 war es sogar noch etwas wärmer als in den darauffolgenden drei Sommern, zudem regnete es durch das Jahr hinweg weniger auf der Insel. Selbst im Oktober war es 2017 noch angenehm warm, dabei sind es die Bewohner der kleinen Dörfer auf dem Ätna gewohnt, zu dem Zeitpunkt normalerweise bereits die Heizung anzuschalten – 2017 war das noch lange nicht nötig. Es resultieren durch die Bank kleine, konzentrierte Trauben. 2017 war ein Jahrgang der Power, Dichte und Konzentration in den Weinen Siziliens.