Lobenberg: L’Orage bedeutet zu deutsch Unwetter, denn der Wein ist das Ergebnis eines tornado-ähnlichen Sturms, der sich über Teile der Champagne und speziell in Cuisles erstreckt hat. Er brachte Hagel und in kurzer Zeit so viel Regen, dass 85 Prozent der Ernte zerstört wurden. Die Dosage liegt nur bei 0.5 Gramm, also sehr puristisch gehalten. Das Wenige, das übrig blieb plus einige Chardonnay-Trauben, die er von einem befreundeten Winzer geschenkt bekam, um den Schaden aufzufangen, macht den L’Orage aus. Es ist ein feiner und eher straffer Ausdruck für Moussé, nicht so ausladend in der Frucht wie seine Meuniers, sondern mehr zur Finesse gehend. Er hat eine sehr eigenwillige Aromatik, die an reife Quitten, Bitterorangengelee und Blutoragensaft erinnert, das Ganze kommt zwar aromatisch und intensiv, aber völlig zuckerfrei rüber. Auch der L’Orage hat die typische Geschmeidigkeit von Moussé, diese cremige Textur, die alles mit feinem Salzkaramell und grüner Walnuss überzieht. Das ist, wie immer bei Moussé, ein sehr eigenständiger und charakterstarker Champagner. Kaum vergleichbar mit anderen Domaines, das Spiel aus Frucht, Textur und am Ende großer Trinkigkeit ist ziemlich einzigartig mit Cedric Moussés Handschrift.