Lobenberg: Der Wein ist Teil einer Kleinstserie mit Lagen-Blaufränkisch, die Roland Velich nun seit 2019 zusätzlich zu den alten Reben aufgelegt hat. Spontan vergoren im offenen Holzbottich mit geringen Rappenanteilen, dann in alten 500 Liter Fässern für zwei Jahre ausgebaut. In dieser kleinen, Lutzmannsburger Einzellage steht sehr altes Rebmaterial, zwischen 1908 und den 1930er Jahren gepflanzt. Nach Süden ausgerichtet, stark ton- und eisenhaltiger Boden. Wenn man die Riedenweine nebeneinander probiert, sticht die Maissner schon sehr heraus mit ihrer dunklen Würze und ungeheurer Kraft. Zunächst kommt einem hier die feine Reduktion aus dem Glas entgegen. Graphit, Feuerstein, dunkle Rauchigkeit, auch Noten von Dry-Aged Rindfleisch, Süßholz, Holunder, Tabak, schwarzem Pfeffer und ein Potpourri aus dunklen Waldbeeren. Wenn der Kirchberg burgundisch ist, dann wäre das hier jetzt eher ein Piemonteser. Und zwar definitiv schon auf dem Niveau eines Einzellagen-Barolo. Im Mund mit engmaschiger Struktur, fein verwobenen Gerbstoffen und doch auch einem Kern aus süßen, reifen Waldbeeren. Schwarze Nuss. Feine Veilchentöne umspielen die Frucht, dazu kommt deutliche Würze von Pfeffer und etwas Nelke. Fleischig, dicht und durchaus konzentriert, aber nicht fett, sondern total geschliffen, getragen von der präsenten Säurestruktur. Beeindruckend langanhaltend, total fokussiert auf die steinige Mineralität. Dunkler Kakao kommt im Nachhall nochmal durch. Großes Kino, Blaufränkisch auf absolutem Grand Cru-Niveau!