Lobenberg: Der Wein ist Teil einer Kleinstserie mit Lagen-Blaufränkisch, die Roland Velich nun seit 2019 zusätzlich zu den alten Reben aufgelegt hat. Spontan vergoren im offenen Holzbottich mit geringen Rappenanteilen, dann in alten 500 Liter Fässern für zwei Jahre ausgebaut. Eine steilere Nordwest-Lage mit sehr hohem Kalkgehalt oberhalb der Ortschaft Kirchstetten. Defitiniv eine kühlere Lage. Die Reben hier sind 40 bis 100 Jahren alt. Die Nase zeigt eine wunderbare kalkig-kühle Struktur, lässt die Frucht klar ins blaue laufend. Ein klein wenig erinnert mich das an Vosne-Romanée mit dieser Würze und der blauen Frucht. Blaue Waldbeeren, Nelke, Zimt, Piment, Zedernholz, unglaublich fein und leichtfüßig. Dann kommt noch Brombeere hinzu, feine Lakritznoten aber auch Sauerkirsche. So transparent und unglaublich elegant. Im Mund kommt dann die große Verblüffung, weil der Wein nochmal feiner und filigraner ist als vermutet. Eine ganz feine Klinge, blaufruchtig, samtig, getragen und zart. Der Wein schwebt einfach so davon wie auf einer lila Wolke aus allerfeinstem Tannin, engmaschig und doch so ultrafiligran, wie ein ganz großer Burgunder! Kühl und vibrierend mit feinster Säure und zartschmelzendem Tannin. Dann kommt diese sublime, salzige Mineralität aus dem Untergrund angerauscht und spült alles wieder durcheinander. Das ist absolut genialer, burgundischer Blaufränkisch, hat schon eine eindeutige Moric-DNA, hebt sich aber nochmal deutlich von den anderen Weinen ab. Die reinste Leichtigkeit des Seins und dennoch fehlt es hier an absolut nichts. 96-98/100