Lobenberg: Das ist der Zweitwein aus dem Clos de Tart. Er wird aus drei Parzellen geerntet, davon eine in 2011 gepflanzt, die anderen sind älter, aber haben nicht ganz die Struktur für den Grand Cru. Im offenen Holgärständer spontan vergoren mit 15 bis 20 Prozent Rappenanteil. Ausbau im alten tiefen Fasskeller bei rund 50 Prozent Neuholzanteil. Die Domaine nutzt fünf burgundische Tonnelerien für die Fässer. Die Nase ist hocharomatisch und springt direkt aus dem Glas. Wow, was für eine Wucht! Eine versammelte Ladung roter, Schwarzer und blauer Beeren kämpft um die Vorherrschaft, zartes Unterholz, auch Süßholz, frischer Tabak, kaum merklicher Holzeinsatz, ganz dezent, wirklich perfekt integriert. Die blaue Beerenfrucht wird am Gaumen von einer irren Struktur eingerahmt, da schiebt dermaßen viel Tannin aus dem Untergrund an, dass es fast den Mund sprengt. Aber hier zeigt sich die Größe des Terroirs und die Kunst des Winzers, denn es ist zur gleichen Zeit so fein, so unglaublich zartschmelzend, dass man es kaum glauben kann. 93-95/100