Lobenberg: Der Overture trägt im Jahrgang 2021 erstmals, seitdem der Wein 1993 ins Leben gerufen wurde, einen Jahrgang. Im Grunde genommen ist er ein klassischer Zweitwein von Opus One. Die Fass Selektion wird im Januar nach der Lese aus genau denselben biologisch bewirtschafteten Weinbergen gemacht wie der Erstwein. Zum Großteil stammen die Trauben also aus der legendären Lage »To-Kalon«, die nur einen Steinwurf vom Weingut entfernt liegt. Im Stahltank mit wilden Hefen aus den Weinbergen vergoren und wie auch der Opus One für über 19 Monate lang ausgebaut, allerdings in zum größten Teil gebrauchten französischen Barriques im Gegensatz zu den neuen Fässern des Opus One, deshalb ist Overture runder und früher zugänglich als der Opus One selbst. Übrigens wurde er bis 2014 nur im Weingut ausgeschenkt, um Besuchern einen Eindruck vom Opus One zu verschaffen, denn von dem gibt es leider nie genug Flaschen, um den Durst der Welt zu stillen. Leuchtendes Rubinrot mit etwas Violett. Schon die Nase trumpft mit wollüstiger, saftiger, dunkler Schwarzkirsche, Cassis und einem Sammelsurium frischer Waldbeeren und Pflaumen auf. Intensiv, aber zugleich auch mit mega viel Finesse – wie sein großer Bruder ist der Wein im grandiosen Jahrgang 2021 betörend verführerisch und mit vibrierender Energie ausgestattet. Nach einer Weile im Glas entwickeln sich duftige Aromen wie Potpourri und Rosenblüten, dazu kommt eine zart rauchige Graphit- und Eisen-Mineralität, etwas frisch gespitzter Bleistift. Auch im Mund hat der Wein Spannung und kühle Präzision, er ist schon bei seinem Release ein absolutes Vergnügen. Wow, der macht so richtig Freude! In Beerenfrucht gehüllte, saftige, samtige Tannine und zarte Vanille Würze. Dunkle Schokolade. Mmmh! Vor allem die unglaubliche Balance und Frische sind grandios. Das ist definitiv kein Napa Blockbuster, sondern ein körperreiches Finesseteil. Ein Wein, der mit seiner langanhaltenden, beinahe süßen Frucht ganz klar die Opus One DNA in sich trägt. Leider gibt es davon sogar noch wesentlich weniger Flaschen als vom Opus One selbst! Ein wirklich geniales Elixir und die »Ouvertüre zur Ode an die Freude«!