Lobenberg: Die Nase strahlt zwar eine erhabene, etwas abgehobene Reife aus aber dennoch spürt man ebenso die jugendliche Spritzigkeit, die darunter lauert, der 2002 DT steht gerade am Anfang eines langen Entwicklungspotenzials. Degorgiert im Dezember 2017 nach 15 Jahren Hefelager, der Grundwein wurde zuvor für ein Jahr im Fass ausgebaut. Eine Assemblage aus Pinot Noir und Chardonnay. Die Nase zeigt brotige, gesteinsmehlige Noten, auch einen Touch gewollte Oxidation vom Holzausbau, der die Komplexität nur weiter ausdehnt, ähnlich dem monumentalen 2008 Sapience von Marguet. Darunter Austernschale, ultrafeine Hefenoten, Buttercroissant, immer wieder Kreide, extrem präzise und clean wirkend aber schon in der Nase eine enorme Tiefe aufspannend. Am Gaumen zeigt sich der 2002 Vintage großrahmig, unglaublich fein und elegant mit subtiler aber tiefgreifender Hefewürze, der Volumen-gebende Pinot Noir kommt durch. Um dann vom ultraeleganten Geradeauslauf des Chardonnays flankiert zu werden mit Anklängen an sehr reife Zitrusfrüchte, weiße Nüsse, Macadamia. Griffige, seidige Mineralik am Gaumen, die sich bis ins langanhaltende Finale ausdehnt und abwechselnd mit Zitrusfrische, Kreide und heller Nussigkeit in feinster Eleganz ausklingt. Tolle Balance zwischen Rasse und Seidigkeit, einerseits spürt man die 15 Jahre Hefelager in der enormen Feinheit und Subtilität der Hefewürze, andererseits hat der Champagner nichts von seiner Rassigkeit eingebüßt. Ein großer Champagner aus einem in Ostfrankreich herausragenden Jahr, handwerklich nahe an der Perfektion vollendet. Sicher mit Krug ein Anwärter auf eine der besten Vintage-Cuvees der Champagne. 98-100/100