Lobenberg: Werner Näkel hat schon 1986 seinen ersten Blanc de Noir gekeltert, er war also gewissermaßen ein Pionier für diese Art Wein in Deutschland. Der Blanc de Noir vergärt zu einem kleinen Teil in neuen Barriques. Ganztraubenpressung wie im Champagner-Verfahren. Überwiegend spontan vergoren, trocken. Schlanke Nase mit dezenter Frucht, Aprikose, Blutorange, Apfelblüte. Der Mund ist verblüffend für einen Blanc de Noir, weil man diese leichte Holzunterlegung so ja erstmal nicht erwarten würde. Feine hellrote Frucht, blumig, verspielt, Orangenblüte, Physalis und Johannisbeere, saftig und durch das Holz gewissermaßen auch cremig. Mit schöner Spritzigkeit aus den roten Früchten, dazu dieser feine, fast sahnige Schmelz, das ist schon eine schicke Mischung. Für einen Blanc de Noir hat das schon richtig Charakter und muss auch nicht zwingend im ersten Jahr getrunken werden. 92/100