Lobenberg: Ich kaufe ausschließlich Domaine-Weine aus Eigenbesitz bei Jadot. Die Domaine besitzt stolze 0,1 Hektar in diesem besten 1er Cru Meursaults, der irgendwann sicherlich zum Grand Cru heraufgestuft werden wird, denn dieses Niveau hat er meist. Alte Reben auf reinem Kalkstein. Das übliche Prozedere bei Jadot sieht Ganztraubenpressung vor, keine Standzeit, dann eine Nacht Sedimentation dann direkt ins Barrique mit immer 30% Neuholzanteil. 16 Monate Ausbau ohne Batonnage. Vor der Füllung kommt der Wein für einige Wochen in den Stahltank zur Harmonisierung. 2018 wurde die Malo teilweise geblockt, um die intensivere Säure zu erhalten. Angesäuert wird hier nie, nur eben in manchen Jahren mit optionaler Malo gearbeitet. Die besten 2018er haben durch die unglaublich schiere Kraft der Mineralität eine Balance hergestellt, das haben wir auch schon bei Pierre Morey gesehen. Die Opulenz des Jahrgangs wird hier durch eine Grapefruit-artige Frische in der Nase ergänzt, daneben viel Salzigkeit, Kalkstein, Kreide. Auch reife Quitte, ein bisschen weißer Pfirsich und viel weiße Blüten. Das Ganze kommt weich und üppig daher aber wie gesagt mit mineralisch anmutender Frische, ein Hauch Orangenabrieb darunter. Es folgt ein fast rasiermesserscharfer Mund. Die Augen ziehen sich zusammen und die Zunge rollt sich. Natürlich, wir haben hier die etwas frischere Apfelsäure erhalten durch den Malo-Stop, aber vor allen Dingen auch diese extreme Mineralik von Perrieres mit Salz, Kreide und Kalkstein. Unglaublich lang gezogen, spielt mit diesem Orangenabrieb, Grapefruit, ein bisschen Walnuss, zerquetschte Aprikose samt Kerne, ein bisschen weißer Pfirsich, weiße Birne. Das ist ein Power-Perrieres wie wir ihn bei Pierre Morey auch schon hatten. Unglaublich druckvoll, ein Wahnsinnsjahr! Weil es nicht durch die Frische besticht wie 2017, sondern durch diese Balance aus Power und Mineralik. Großes Kino. 97-99+/100