Lobenberg: Bei Gregory Perez entsteht alles in intensiver, biologischer Weinbergsarbeit. Alles Handarbeit in den sehr steilen, steinigen Weinbergen. Teilweise wird sogar mit dem Ochsenkarren gearbeitet hier, sehr traditionell und urwüchsig, aber perfektionistisch und voll durchdacht beim Qualitätanspruch. Komplett spontan vergoren und dann für 12 Monate im 5000 Liter Holzfass ausgebaut. Anschließend 6 Monate im Stahl finalisiert. Intensive, leicht wilde, urwüchsige Nase, die sofort an den Norden Spaniens denken lässt, diese kraftvolle, tiefe Kombination aus Schwarzkirsche, roter Pflaume und ätherischer Kräuterwürze ist so archetypisch. Dazu feinflorale Untertöne und erdige Würze. Dabei ist Alicante Bouschet sogar eher ein Gruß an den Nachbarn Portugal. Aber auch im Bierzo gedeiht sie hervorragend, und wirkt wohl etwas schlanker als in Portugal zumeist. Dazu diese wunderbare atlantische Frische, die die Weine so genial und trinkfreudig macht. Der Mund ist wunderbar samtig, fein verwoben, helltöniger als die Nase, Wildkirsche, Himbeere, Veilchen, feinsäuerlich wie ein reifer Granatapfel, ohne Härte, nie aggressiv und doch so saftig, lebhaft, vibrierend, tanzend und frisch. Das Tannin ist so reif und fein, die Frische so hoch und die Mineralität so schön verwoben, dass sich der Wein schon jetzt wunderbar trinken lässt. Was für eine Delikatesse. Gregory Perez ist ein Meister der Klarheit und Balance, alles ist im Fluss, alles ruhig und klar, und doch aufregend und saftig. Genau wie es sein sollte. Ein toller Wein mit Kraft, Konzentration und Struktur für ein längeres Leben, aber auch so viel Trinkfreude, Eleganz und Vitalität, dass es wahrlich schwer ist, ihn liegen zu lassen. 94-95/100