Lobenberg: Der Zeltinger Schlossberg ist der an die Zeltinger Sonnenuhr anschließende Hang. Also top of the top. Es ist der steilste Abschnitt dieses Hanges aus dem der Wein gewonnen wird, über 80 Jahre alte wurzelechte Reben in Einzelpfahlerziehung mit extremster Ausrichtung. Anders als die Zeltinger Sonnenuhr ist der Schlossberg deutlicher im Schiefer zu Hause. Die Nase wird ganz klar dominiert von Feuerstein, nassem Schiefer und anders als bei der Sonnenuhr kommen wir hier mit viel Druck, nicht so laut und etwas ordinär kraftmeiernd wie ein Wein aus Ürzig. Schon fein bleibend, Zeltingen hat feine Weine. Aber dieser Schlossberg, der sich von Zeltingen weg Richtung Rachtig bewegt hat auf jeden Fall mehr Dampf als die Sonnenuhr. Stein, Mineralität und Salz im Vordergrund. Das Ganze unterlegt von einer Blumenwiese, Mirabelle, heller Reneklode, auch ein bisschen Quitte, ein Hauch Orangenzeste und Limette darunter. Mehr zum Mineralischen als zur Zitrusfrucht gehend. Molitor liebt die Eleganz, liebt die Mineralität weit mehr als die extreme Fruchtgetriebenheit. Der Wein hat im Mund einen extrem eigenwilligen Kick, sehr einzigartig. Feuerstein und nasser Granit dazu, Schiefer in massivster Ausprägung aber fein wie ein Erdener Treppchen oder gar Prälat dabei. Mit feiner Quitte und Steinobst wieder hochrollend. Diesen Wein kann man aus der ganzen Serie von Molitor definitiv sofort herausschmecken, weil er mit seiner blumigen Feinheit neben dem expressiven Schiefer einfach eine Einheit auf höherem Level bildet. Ich finde das ist ein großer Wein.