Lobenberg: Prälat als süße, goldene Drei-Sterne-Version ist eine Premiere in 2021. Neben dem trockenen 100-Punkte-Kracher kommt also jetzt diese überirdische Auslese. Dicht, reich und üppig, typisch Prälat. Diese engmaschige, hochkonzentrierte Mischung aus gelber und roter Frucht, eingekochte Quitte, Mirabelle, Nektarine, hochreife Grapefruit. Sehr elegant und sehr expressiv zugleich, Feuerstein und Basalt, auch Kreide, selbst die Mineralität wirkt komplex und vielschichtig. Die packende Intensität dieser legendären Lage ist in 2021 so unendlich filigran und fein. Es ist wirklich verblüffend diese beiden Gegenpole von Filigranität und gewaltiger Intensität so in sich zu vereinen. Aber Prälat kann das. Der Mund ist so fein und salzig, geschliffen und tänzelnd. Für einen Prälat ist das schon unglaublich schick und verspielt. Aber eben auch drückend intensiv und brachial im Auftreten. Ein hochfeiner, hochreifer, perfekt botrytisierter Blockbuster für die Ewigkeit. Das ist schon ziemlich das Maximum, was man an Auslese in 2021 rausholen konnte, glaube ich. Absolute Champions League des Süßweins, da kann auch Sauternes einpacken, weil es diese Finesse niemals erreicht. 100/100