Lobenberg: Der Ried Jungenberg ist südöstlich ausgerichtet und hat einen sehr speziellen Boden. Die Reben müssen sich erst durch eine Schicht Schiefer graben, um beim Leithakalk anzukommen. Eine Rarität. Von den ältesten Reben im Ried Jungenberg, minimale Erträge. Immer extrem limitiert, vom 2019er gab es nur rund 400 Flaschen. Nach der Handlese wird im offenen Gärständer vergoren und danach über 20 Monate in 500-Liter-Fässern ausgebaut. Extrem filigrane, verspielte, fast floral-erdige Nase. Walderdbeere, aber auch schwarze Frucht im Hintergrund. Zwetschge, Pfeffer, Lorbeer, etwas Holunder. Am Gaumen dann druckvoll mit beeindruckender Frische, burgundisch-fein, saftig, schwarze und rote Elemente. Salzige Himbeere regt den Speichelfluss an, zart und tänzelnd. Geschliffen und seidig in dem puren Ausdruck der Frucht, saftig und verspielt, mit leicht salzig-mineralischem Nachhall. Immer weiter entfalten sich aromatische Schichten am Gaumen, mehrdimensional und nachhaltig, aber so fein und geschliffen in der Textur. Nahezu schwerelos am Gaumen mit großer Feinheit und doch sehr aromatisch. Die kühle Anmutung erinnert eher an Pinot Noir, nur ganz am Ende des langen Ausklangs kommt etwas von der festeren Struktur des Blaufränkisch durch. Wenn sich das in zwei bis drei Jahren vollständig eingebunden hat, ist das ein Ausbund an Feinheit. Das ist der Volnay unter den Blaufränkisch. 96/100