Lobenberg: In diesem Wein gibt es einen deutlicher Sprung in der Expressivität gegenüber Marienburg und Fahrlay, sowohl intensiver in der Fruchtigkeit als auch gleichzeitig in der Mineralik, und doch ultrazart, ultrafein. Auch dieser Wein zeigt wieder Jahrgang 2012-Affinität. Nichts ist hier laut und krachend wie 2013. Nicht cremig und üppig wie 2011, sondern genauso zart wie der wunderbare 2012. Viel Schiefermineralität, steinig im Mund, mit guter Länge, aber auch hier sehr komplex verspielt und sehr fein bleibend. Trotz der hohen Steinigkeit große Harmonie. Nicht zu extreme Säure, von ca. 8 Gramm, bei gleichzeitig unter 4 Gramm Restzucker. Erst im zweiminütigen Nachhall kommt der Nachbrenner, kommt Salz und Mineralität bis zum Abwinken. Aber noch einmal - auch das in diesem Wein eher komplex denn krachend. Der Wein macht richtig Freude, berührt und beschäftigt den Genießer eine lange Zeit, weil alles nachvibriert. Das ist sehr raffiniert. Im Nachhall kommt auch eine unglaubliche, den Mund zusammenziehende Aromenintensität von Frucht - weißer Frucht, gelber Frucht, Zitrusfrucht. Super zart, super komplex, salzig, und doch filigran bleibend. Dieser Wein hat Größe, nicht die krachende Größe von 2013 sondern die feine, erhabene, zarte und komplexe Größe. Sicherlich der schönste Wein von Clemens Busch in diesem Jahrgang, und einer der wirklich großen Weine der Mosel in 2014. 97-99/100