Lobenberg: 12.5% Alkohol, 5,7g Restzucker, 8.3g Säure. Es handelt sich hier überwiegend um alte, uralte Reben. Eine sehr geschützte Lage zwischen Fahrlay und Rothenpfad. Es ist etwas wärmer und immer mit einem Hang zur Botrytis, wenn auch 2015 fast botrytisfrei war. Aber immer der etwas barockere und fülligere Wein. Er ist häufig das beste große GG von Clemens. Aber wie so manchmal ist 2015 das Bessere der Feind des Guten. Falkenkay liegt komplett auf grauem Schiefer und 2015 hatte der kühlere blaue Schiefer wegen des Jahrgangs die Nase vorn. Dieser Wein ist komplett wie alle Weine von Clemens Busch spontan im 1000 Liter Holzfass vergoren und wird bis zur Füllung auf der Vollhefe bleiben. Der Wein hat nun wirklich Beides. Er ist ein Extremist im Mund weil er so unglaublich viel salzige Steinigkeit zeigt. Auch hier wieder Grapefruit, aber gerade bei diesem Wein kommt Orangenzesten dazu, orangefarbene Zitrusfrüchte und leicht gezuckerter Assam-Tee. Er ist unglaublich lang, hat aber auch eine leicht barocke Fülle in der Mitte. Er hat ganz viel Charme und Schmelz, ist dicht, fast eine leichte Üppigkeit zeigend und trotzdem schlank bleibend. Am Ende im Nachhall kommen dann aber auch deutlich Grip, Bitterstoffe und richtig Zug. Da wird aus dem gefälligen barocken Wein dann ein wirkliches Großes Gewächs. Das ist vielleicht ein Monument für die Ewigkeit. Man muss sich entscheiden zwischen der salzig charmanten Kühle des Fahrlay und der etwas wärmeren und leicht barocken Üppigkeit des Falkenlay. Beides sind große Weine. 97-100/100